Der SK Sturm hat erstmals in dieser Saison angeschrieben und feierte im Steirer-Duell mit dem TSV Hartberg einen 2:0-Heimsieg. Die Treffer des Doublesiegers gingen bei hochsommerlichen Temperaturen im Stadion Liebenau auf das Konto von Dimitri Lavalee (34.) und Mika Biereth (86.). Vor dem Anpfiff dominierten die schönen Gesten. Sturms verstorbener Ehrenpräsident Hans Fedl wurde mit einer Trauerminute, gefolgt von Sprechchören aus der Nordkurve gewürdigt. Die schwarz-weißen Fans dachten zudem per Transparent auch an jene Erfolgsgaranten, die im Sommer weiterzogen: „Danke allen Doublesiegern, die uns verlassen.“

Zu Alexander Prass und Co könnte sich demnächst auch Manprit Sarkaria gesellen. Aufseiten Hartbergs musste Trainer Markus Schopp Manuel Pfeifer aufgrund von Krankheit auf die Bank setzen und links in der Viererkette Justin Omoregie aufbieten, den wiederum Benjamin Markus im Mittelfeldzentrum ersetzte. Nelson Amadin hatte sich im Abschlusstraining verletzt.

Über das Ergebnis gab es nach Spielende nichts zu diskutieren. „Es war ein hartes Stück Arbeit, aber trotzdem ein sehr verdienter Sieg“, meinte Sturm-Trainer Christian Ilzer. „Ganz klar, über 90 Minuten war Sturm die bessere Mannschaft“, sagte Schopp. „In den ersten 30 Minuten waren ein paar sehr beeindruckt und nicht so mutig, wie ich mir das erhofft habe“, sprach der Hartberg-Trainer seinen jungen Kader an. Und tatsächlich: Sturm dominierte von Beginn an das Geschehen, allerdings ohne klare Chancen herauszuspielen.

Lavalee bricht den Bann

Die Gäste aus der Oststeiermark waren offensiv kaum präsent, setzten nur vereinzelte Nadelstiche. Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis der Bann gebrochen war. Nach einem Angriff über rechts landete der Ball bei Linksverteidiger Dimitri Lavalee (34.), der mit einem wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze vollendete. In Minute 40 verhinderte Hartberg-Tormann Raphael Sallinger gegen Biereth das 2:0, auf der Gegenseite vergab zwei Minuten später Maximilian Fillafer.

Die extremen Bedingungen – Jürgen Heil klagte nach Schlusspfiff über Kopfschmerzen, Biereth hatte nach Spielende 38 Grad Celsius Körpertemperatur – ließen Ilzers „Powerfußball“ über 90 Minuten nicht zu. Schopp reagierte zur Pause mit einem Doppeltausch, Youba Diarra und Aaron Sky Schwarz kamen neu in die Partie. Hartberg war auch aktiver. „Da hat uns die Kompaktheit im Spiel mit und gegen den Ball gefehlt, die du bei solchen Verhältnissen noch mehr brauchst“, sagt Ilzer.

Und obwohl Hartberg vermeintlich besser im Spiel war, fand Sturm die erste Chance vor, doch Lavalee verzog in Minute 53 einen Weitschuss. „Ich finde, dass wir es dann besser gemacht haben, aber wir waren in der Offensive viel zu harmlos, um so einem Gegner wehzutun“, sagt Schopp. Die größte Chance der Hartberger vergab Donis Avdijaj, als er Schlussmann Kjell Scherpen aus aussichtsreicher Position zumindest prüfte (70.).

Für die Schlussphase brachte Schopp Mateo Karamatic und stellte auf eine Dreierkette um. Die Oststeirer hofften jedoch vergeblich auf den Ausgleich. Stattdessen jubelte Sturm. Lovro Zvonarek bediente in der 86. Minute Seedy Jatta in der Kombination zweier Joker, der (missglückte) Abschluss des Norwegers landete bei Biereth, der aus kurzer Distanz zur Entscheidung vollendete. Die Hartberger stehen somit als einzige Bundesligamannschaft ohne Punkte da. Doublegewinner Sturm kletterte mit dem ersten Saisonsieg zumindest auf den siebenten Tabellenplatz. Es ist also noch Luft nach oben.