In dieser Saison reist Amar Dedic beruflich öfter in seine Heimatstadt Graz als bisher, dem Aufstieg des GAK sei Dank. Zumindest wenn der vielumworbene Rechtsverteidiger weiterhin in Salzburg spielt. Am Freitag im ersten Bundesliga-Spiel der Spielzeit 2024/25 gibt es die erste Gelegenheit, die Luft der steirischen Landeshauptstadt zu schnuppern. Der entthronte Serienmeister eröffnet die Saison bei Aufsteiger GAK.

Aus der Sturm-Jugend zu Salzburg

„Man weiß, was in der letzten Saison bei diesem Traditionsklub abgegangen ist. Wir wissen, welche Fans der GAK hat und freuen uns auf dieses Spiel“, erklärt Dedic, der selbst schwarz-weiße Wurzeln hat. 2015 übersiedelte der bald 22-Jährige aus der Sturm-Jugend in die Salzburger-Akademie.

Dass ausgerechnet sein Ex-Klub die „Bullen“ als Nummer eins des österreichischen Fußballs abgelöst hat, bekam er zu hören. „Es ist die Stadt, in der ich aufgewachsen bin. Natürlich habe ich etwas mitgekriegt von dort“, sagt Dedic, der fest entschlossen ist, die Hackordnung wieder zu korrigieren: „Man kann Sturm zur letzten Saison nur gratulieren. Aber es ist Motivation genug, um wieder Meister zu werden und den Thron zu übernehmen. In dieser Saison sind wir die Jäger und Sturm muss verteidigen. Der Druck liegt bei ihnen.“

Für Salzburg sei die Rolle des Jägers neu, doch laut Dedic würde sie allen Beteiligten einen „Push“ geben: „Es ist eine neue Herausforderung. Wir haben etwas wiedergutzumachen. Jeder ist topmotiviert. Wir wollen zeigen, wofür der Verein steht.“

Lijnders mit beeindruckender Leidenschaft

Die Jagd findet unter Anleitung des neuen Trainers Pep Lijnders statt. Dedic schwärmt vom bisherigen Co-Trainer von Jürgen Klopp beim FC Liverpool. Seit der Niederländer beim Verein ist, würde man merken, dass bei den Spielern die Freude zurück sei: „Wir Spieler spüren und schätzen seine Leidenschaft. In jeder Einheit, in jeder Videoanalyse, in jeder Sekunde ist einfach Freude da. Wir wollen ihm das dementsprechend zurückgeben.“

Dedic selbst ist vor zwei Jahren nach einer Leihe beim Wolfsberger AC nach Salzburg zurückgekehrt und hat sich auf Anhieb etabliert. „Wenn man überlegt, ging es schnell, vielleicht sogar zu schnell“, schmunzelt der Rechtsverteidiger, der stets um eine realistische Einschätzung bemüht ist: „Es ist Fußball. So schnell wie es nach vorne geht, kann es auch nach hinten gehen. Bei mir ist es bislang nur positiv nach vorne gegangen. Mental ist es wichtig, dass man damit umgehen kann.“

Entscheidend dafür seien die nötige Ruhe und Coolness, um Dinge gut zu verarbeiten und sich auf die eigenen Leistungen zu konzentrieren. Dies bezieht Dedic auch auf das Transfergeflüster, das ein konstanter Begleiter seiner Person ist: „Über diese Gerüchte darfst du nicht zu viel nachdenken. Es zählt nur, was im Training und im Spiel passiert.“