Der LASK verstärkt sich mit dem Weltmeister, zweifachen Champions-League-Sieger und neunmaligen deutschen Meister Jerome Boateng. Der 35-jährige Deutsche unterschrieb einen Zweijahresvertrag bis Sommer 2026. Seine größten Erfolge feierte der Verteidiger mit dem FC Bayern, zuletzt stand Boateng in der Serie A bei Salernitana unter Vertrag.
Zweimal fuhr Boateng mit den Bayern den Titel in der UEFA Champions League ein, hinzu kamen zwei Klub-WM-Triumphe, zwei UEFA Supercupsiege, neun Deutsche Meisterschaften, fünf Pokalsiege sowie mit Manchester City der Gewinn des FA-Cups. 2016 wurde der Abwehrspieler zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt, zwei Jahre zuvor stand Boateng beim Gewinn der Weltmeisterschaft in Brasilien in sämtlichen sieben Spielen in der Startformation. Insgesamt streifte der 1,92 m große Ausnahme-Verteidiger 76-mal das deutsche Teamtrikot über. Dreimal wurde er vom deutschen Fachmagazin „kicker“ in der Rangliste des deutschen Fußballs als Weltklasse eingestuft.
„Es ist ein absoluter Wahnsinn und unfassbar, dass wir mit Jerome Boateng einen international derart begehrten Ausnahmespieler und Vorzeigeathleten zum LASK holen konnten. Er hatte zahlreiche, hochdotierte Angebote vorliegen. Dass wir uns hier durchsetzen konnten und er sich für einen Wechsel nach Oberösterreich entschieden hat, war nur möglich, weil er unsere Vision vollumfänglich mitträgt und den sportlichen Weg über seine wirtschaftlichen Interessen gestellt hat. Er ist uns finanziell massiv entgegengekommen, andernfalls wäre seine Verpflichtung nicht möglich gewesen. Das zeigt seinen außergewöhnlichen Charakter und dafür möchten wir uns bei ihm und seinem Management recht herzlich bedanken“, erklärte LASK-CEO Siegmund Gruber zum Megacoup.
Und Boateng selbst sagt: „Ich blicke der Zeit beim LASK mit großer Vorfreude entgegen. Die Verantwortlichen haben sich enorm um mich bemüht und mir in den gemeinsamen Gesprächen von Beginn an vermittelt, mich auf dem eingeschlagenen Weg unbedingt dabei haben zu wollen. Ich hatte zahlreiche Angebote vorliegen, habe mich aber bewusst für den LASK entschieden, weil mich der sportliche Weg, die Idee und die Visionen des Vereins vollauf überzeugt haben. Das hat für mich einen deutlich höheren Stellenwert als der finanzielle Faktor. Der Klub hat in den vergangenen Jahren etwas Großes aufgebaut, mit meiner Erfahrung möchte ich dem LASK nun dabei helfen, die nächsten Schritte zu machen. Ich bin voller Tatendrang und werde alles daransetzen, gemeinsam mit dem LASK so erfolgreich wie möglich zu sein.“
Was ebenfalls feststeht: Boateng muss sich im Sommer vor Gericht erneut wegen Gewaltvorwürfen seiner Ex-Freundin verantworten. Am 14. Juni soll das Hauptverfahren gegen den gebürtigen Berliner beginnen. Boateng war 2022 wegen Beleidigung und Körperverletzung verurteilt worden – das Urteil wurde aber wegen Verfahrensfehlern aufgehoben. Im neuen Prozess – sechs Tage sind dafür anberaumt – geht es erneut darum, ob Boateng seine damalige Lebensgefährtin während eines Urlaubs im Jahr 2018 geschlagen, verletzt und beleidigt hat oder nicht - beziehungsweise, ob sich dieser Vorwurf nicht hinreichend erhärten lässt. 2022 war Boateng zu einer Geldstrafe von 1,2 Millionen Euro verurteilt worden.