Salzburg hat den ersten Auftritt unter Interimstrainer Onur Cinel erfolgreich gestaltet. Mit einem 4:2 (4:1) gegen Austria Klagenfurt eroberte der regierende Meister am Sonntag wieder die Tabellenführung von Sturm Graz zurück. Die Titelrivalen halten in der Meistergruppe nun punktegleich bei je 35 Zählern, Salzburg hat aufgrund der direkten Duelle die Nase vorne. Nächsten Sonntag steht der letzte direkte Vergleich in dieser Saison in Wals-Siezenheim an.
Luka Sucic (5.) legte vor 9.555 Zuschauern für Salzburg vor, Andy Irving (31.) traf per Foul-Elfmeter zum nur wenige Minute währenden Ausgleich. Oskar Gloukh (34.) und Karim Konate (35., 44.) stellten die Weichen für Salzburg bis zur Pause auf Sieg. Konate übernahm mit seinen Saisontoren 12 und 13 die Führung in der Torschützenliste. Max Besuschkow (52.) verkürzte in der zweiten Hälfte noch für die Kärntner Austria, die ihrerseits hinter Hartberg auf den sechsen Platz zurückfiel. In der englischen Woche geht es am Mittwoch nun mit verändertem Heimrecht in Klagenfurt in die Retourpartie.
Einige Umstellungen
Die Salzburger schafften unter Cinel die erhoffte Reaktion. Der am Montag als Nachfolger von Gerhard Struber präsentierte vormalige Assistenzcoach baute die in Linz unter die Räder gekommene Elf auch notgedrungen - Mads Bidstrup (Schulter) und Amar Dedic (Wade) fehlten angeschlagen - an fünf Positionen um. So kam der zuletzt an Wadenproblemen laborierende Andreas Ulmer erstmals seit über zwei Monaten zum Einsatz. Bei den Klagenfurtern war Irving aufgrund der Sperre von Christopher Cvetko wieder einmal von Start weg dabei.
„Energie“ von Anpfiff an hatte Cinel gefordert. Lange hielten sich die Salzburger auch nicht mit Abtasten auf, sie setzten auf eine offensive Herangehensweise. Konate tauchte nach 70 Sekunden erstmals vor Phillip Menzel auf, stand dabei jedoch im Abseits. Kurz darauf durfte Cinel erstmals abklatschen. Konate lancierte den Angriff, Roko Simic fand Sucic, der erstmals seit Mai 2022 wieder in der Liga traf. Simic schoss noch aus spitzem Winkel vorbei, dann schlichen sich aber wieder Unsicherheiten ins Salzburger Spiel ein.
Nach einer solchen musste Alexander Schlager nach einer Viertelstunde bei einem Schuss von Till Schumacher erstmals eingreifen. Zehn Minuten später fiel Rico Benatelli nach einem Freistoß im Strafraum. Der VAR schickte Schiedsrichter Julian Weinberger zum Schirm, er erkannte einen Tritt von Konate an die Wade des Mittelfeldmanns. Irving verwertete den Elfmeter sicher. Schon davor musste Ulmer wieder vom Feld, die Wade zwickte beim 38-Jährigen erneut.
Regungsloser Pacult
Salzburg ließ sich den Rückschlag nicht anmerken. Konate schien motiviert, seinen Fehler auszubessern. Der Teamstürmer der Elfenbeinküste ließ Kosmas Gkezos stehen und legte zur Mitte, wo Gloukh den Ball humorlos ins Netz drosch. Praktisch vom Wiederankick fing sich Klagenfurt das 1:3 ein. Ein abgefangener langer Ball wurde zum Salzburger Gegenstoß, Simic verpasste in der Mitte noch, Gloukh legte aber noch für Konate auf. Pacult verfolgte den Doppelschlag auf der Kärntner Bank fast regungslos. Seine Miene veränderte sich auch beim vierten Gegentor für sein Team kurz vor der Pause nicht. Nach einem Eckball fälschte Konate den Kopfball von Strahinja Pavlovic mit der Hüfte ins Gehäuse der Austria ab.
Offensiv hui, blieb die Defensivleistung von Salzburg aber ausbaufähig. Auch der zweite Klagenfurter Treffer wäre vermeidbar gewesen, konnte Besuschkow nach einem Eckball am langen Eck doch unbedrängt verwerten. Bei Salzburg blieb Konate der auffälligste Mann. Zweimal verhinderte Menzel das nächste Tor des 20-Jährigen. Die Klagenfurter blieben bemüht, dem Spiel noch einmal Spannung einzuhauchen. Salzburg war dem fünften Treffer bei weiteren Möglichkeiten von Sucic und Diambou aber deutlich näher.