Nach einem schwachen Frühjahr in der Fußball-Bundesliga samt anhaltender Torflaute hat sich der LASK am Mittwoch von Trainer Thomas Sageder getrennt. Der 40-Jährige hatte die Linzer im vergangenen Sommer nach dem überraschenden Aus von Dietmar Kühbauer übernommen und in 37 Pflichtspielen betreut. Sieben Runden vor Saisonende will der Vierte mit einem „neuen Impuls“ ein weiteres Abrutschen in der Tabelle abwenden. Interimistisch übernimmt Co-Trainer Maximilian Ritscher.

Man habe sich die Entscheidung „nicht leicht gemacht“, sagte Sport-Geschäftsführer Radovan Vujanovic auf einer Pressekonferenz drei Tage vor dem Heimspiel gegen Meister Salzburg. „Wir haben in letzter Zeit viele Spiele nicht gut gespielt und die Ergebnisse nicht geliefert. Zum Schluss haben wir entschieden, dass wir neue Impulse setzen“, erklärte der 42-Jährige. „Wir wollen alles daran setzen, dass wir unsere Ziele erreichen und noch Dritter werden. Es ist noch nichts verloren. Wir müssen aber auch die Mannschaft in die Pflicht nehmen, weil die Qualität ist da.“

Das Erreichen der Ziele traut man offenbar dem 30-jährigen Ritscher zu, der bisher als Sageders „Co“ fungierte und davor auch schon Kühbauer sowie Andreas Wieland assistierte. Dem ehemaligen Kärntner Zweitligakicker zur Seite steht der einstige Austria-Wien-Spieler Thomas Darazs (46), der im Sommer in seine ursprüngliche Funktion als Akademieleiter zurückkehrt. „Jede Aufgabe, die sich mir im Leben stellt, die gehe ich mit gewissem Respekt an, aber keiner Angst“, gab Ritscher zu Protokoll.

Ob das Ziel erreicht werden kann, sei nicht nur die Frage des Trainers. „Es liegt nicht nur an mir. Es geht primär um den Club. Und darum, dass wir zusammenrücken und als geschlossene Einheit auftreten und liefern. Das muss in den Schädel von jedem rein“, stellte Ritscher klar. „Meine Idee vom Fußball ist, dass ich intensiv spielen will, mit Feuer. Eine Mannschaft, die 90 Minuten alles füreinander gibt.“

„Viel Pech mit Verletzungen“

Die Zeit drängt, in den verbleibenden sieben Runden soll das Saisonziel Platz drei noch gerettet werden. Nach dem jüngsten 0:1 bei Sturm Graz rutschte der LASK erstmals seit der sechsten Runde aus den Top 3, schon seit der Winterpause waren die Ergebnisse ausgeblieben. Dem Cup-Aus gegen Salzburg folgten acht Ligapartien mit nur einem Sieg (1:0 gegen Klagenfurt), dabei gelangen lediglich drei Treffer. Die Abhängigkeit vom im Frühjahr oft fehlenden Kapitän Robert Zulj trat offen zutage. „Fairerweise muss man auch sagen, dass wir viel Pech mit Verletzten haben“, sagte Vujanovic im Hinblick auf Zulj, Rene Renner, Ibrahim Mustapha oder Ivan Ljubic.

Sageder wirkte zuletzt angeschlagen, musste sich immer wieder für öffentliche Kritik rechtfertigen. „Wir machen einen guten Job, die Chemie in der Mannschaft stimmt“, meinte Sageder noch am vergangenen Sonntag. Nun zog der Club aber die Reißleine. „Wir waren bis zuletzt vom gemeinsamen Weg mit Thomas Sageder überzeugt. Er hat bis zum Schluss alles für den LASK gegeben und enorm viel Energie investiert. Dennoch blicken wir nun positiv nach vorne und hoffen, damit noch einmal Kräfte für die letzten sieben Spiele in der Meistergruppe freizusetzen“, ließ Club-Präsident Siegmund Gruber wissen.

„Kein Schnellschuss“ geplant

Mit wem man dann in die kommende Saison geht, sei derzeit völlig offen, betonte Vujanovic. „Wir wollen jetzt keinen Schnellschuss machen, werden uns Zeit lassen.“ An der Absicht, schnell, attraktiv und pressingorientiert spielen zu wollen, habe sich nichts geändert. „Wir wollen bei unserem System bleiben. Nach diesem Profil werden wir den Trainer suchen.“