Am Montagabend waren im Internet Videos von Co-Trainer Stefan Kulovits sowie den Spielern Marco Grüll und Guido Burgstaller aufgetaucht, in denen diese im Rahmen der Derby-Feierlichkeiten u. a. homophobe Gesänge anstimmten. „Das Präsidium des SK Rapid verurteilt die jüngsten homophoben Äußerungen (...) auf das Schärfste“, hieß es in einer Mitteilung des Wiener Fußball-Klubs.
Davor hatten am Montag Bewegtbilder von Geschäftsführer Steffen Hofmann die Runde gemacht, in denen dieser deftig gegen den Stadtrivalen der Wiener Austria austeilt. Nun sah sich Grün-Weiß ein weiteres Mal genötigt, an die Öffentlichkeit zu treten.
„Der von uns wiedergegebene Fangesang steht in absolutem Widerspruch zu unseren Werten als Verein und zu meinen persönlichen, die ich in mehr als zwei Jahrzehnten im Profifußball vorgelebt habe und weiterhin vorleben möchte“, erklärte Co-Trainer Stefan Kulovits in einer Aussendung der Hütteldorfer. In der Emotion nach dem Erfolg über die Wiener Austria sei „ein großer Fehler“ passiert.
„Wir möchten uns auf diesem Wege auch klar von jeglicher Diskriminierung und Homophobie distanzieren und uns bei allen entschuldigen, die wir durch unser Verhalten direkt oder indirekt beleidigt haben“, betonte Burgstaller. „Uns ist bewusst, dass wir eine Vorbildwirkung haben, und dieser Rolle wurden wir mit der Aktion nach dem Spiel leider absolut nicht gerecht.“
Auch Klub-Präsident Alexander Wrabetz und Vizepräsidentin Edeltraud Hanappi-Egger äußerten sich eindeutig. „Die Verunglimpfung von Menschen aufgrund von verschiedenen Merkmalen oder Lebensweisen soll bei Rapid keinen Platz haben.“ Als „grün-weiße Gemeinschaft“ wolle man vielmehr „einen Beitrag zu mehr Diversität und Inklusion leisten. Respekt und Wertschätzung für Vielfalt sind Grundpfeiler unseres Vereins und wir erwarten, dass alle, die bei Rapid arbeiten und sich unserem Klub verbunden fühlen, sich auch zu unseren Werten bekennen. Wir möchten uns auch als Präsidium für das auf Videos dokumentierte Fehlverhalten entschuldigen und werden diese Causa auch intern noch aufarbeiten.“