Der GAK, daran besteht aktuell überhaupt kein Zweifel, ist in Riesenschritten unterwegs Richtung Bundesliga. Erstmals seit 2007 würden die Rotjacken wieder in der höchsten Liga spielen. Zehn Punkte beträgt der Vorsprung der Mannschaft von Trainer Gernot Messner bereits. Der GAK hat die beste Offensive. Der GAK hat die beste Defensive. Nur Lafnitz mussten sich die Grazer geschlagen geben, die Partie gegen die Admira endete torlos. FAC und Kapfenberg sind die beiden verbleibenden Gegner, bevor die Hälfte der Saison gespielt ist.
Neben der eigenen Form spricht für den GAK, dass zwischen dem Tabellenzweiten Bregenz und dem Zwölften, Horn, nur sieben Punkte liegen. Heißt: Während die Grazer von Sieg zu Sieg eilen, nehmen sich die Verfolger gegenseitig Punkte weg. Die SV Ried hält bei nur zwei Verlustpartien - hat aber das GAK-Problem aus dem vergangenen Herbst: Eine zu hohe Anzahl an Unentschieden. „Zehn Punkte Vorsprung sind ein großartiges Gefühl“, sagt GAK-Sportchef Dieter Elsneg. „Wir müssen einfach bei uns bleiben und, wie beim 3:0 gegen Stripfing, unsere Leistung bringen.“ Das Spiel gegen die Burgenländer wäre alles andere als einfach gewesen. „Die Niederlage im Derby war mental schwierig. Aber man hat gesehen: Es ist ein Riesenziel der Mannschaft, sich solche Spiele in der Bundesliga zu erarbeiten.“
Hartberg auf Kurs Richtung Meistergruppe
Wenn der GAK in der nächsten Saison erstklassig ist, spielen drei steirische Klubs in der höchsten Spielklasse. Dass Hartberg unter Trainer Markus Schopp noch Richtung Abstiegskampf schlittern könnte, ist angesichts der Überform der Oststeirer nicht zu erwarten. Ganz anders: Der Kurs geht Richtung Meistergruppe. In den fünf Spielzeiten seit Einführung der Meister- und Qualifikationsgruppe haben vier Mal 30 Punkte für die Teilnahme am Kampf um die Europacupplätze gereicht, einmal - da war es in der Saison 2019/2020 Hartberg - gar nur 28. Jetzt, zehn Runden vor der Teilung von Tabelle und Punkten, halten die Hartberger bereits bei 22. Drei gab es beim 3:2-Erfolg über Blau-Weiß Linz.
Der vierte Rang ist der Lohn für die harte Arbeit. „Wir stehen zurecht da, wo wir stehen“, sagt Donis Avdijaj. Der Offensivspieler warnt aber: „Dass kann sich schnell drehen, nach 14, 15, 16 Spielen kann die Welt ganz anders ausschauen.“ Die Devise: „Es gilt kein einziges Prozent zurückzuschalten, sondern weiter zuzulegen“, sagt der Offensivspieler. Davon ist Schopp überzeugt: „Wir sind an allen Spielen gewachsen“, sagt der Sportchef der Hartberger und spricht von einer „enormen Entwicklung“, die seine Mannschaft genommen hat. Und von „ganz viel Luft nach oben“. Vor den Hartbergern führt ein Trio die Bundesliga an.
Sturm trotz „schwierigerer Phase“ im Titelrennen
Salzburg hat vor Sturm und LASK wieder die Tabellenführung übernommen. Sturm-Trainer Christian Ilzer spricht nach dem 1:3 gegen den LASK in Linz von einer „schwierigeren Phase“. Erstmals seit Ende Mai haben die Grazer zwei Bundesligaspiele in Folge verloren. Damals hätten die Grazer mit einem Sieg in Salzburg die Chance gehabt, die Tabellenführung in der Bundesliga zu übernehmen. Jetzt haben die Grazer die Tabellenführung wieder abgegeben. „Es ist immer leicht auf einem Hoch zu schwimmen, aber wenn es schwieriger wird, sind wir auch gefragt - das ist klar.“
Im Titelkampf spricht Ilzer nach der Niederlage von einem „absoluten Dreikampf“. Neben Sturm wären in diesen eben Salzburg und der LASK involviert. „Thomas Sageder betreibt gerne ein bisschen Understatement“, sagt Ilzer über seinen Kollegen. Der LASK hat aber Salzburg und Sturm besiegt und ist punktetechnisch in Schlagdistanz.