Das gaben Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Sportlandesrat Heinrich Dorner (beide SPÖ) am Montag bekannt. Die Übernahme beende nun auch formal die Unsicherheit nach der Insolvenz des SV Mattersburg, stellte Doskozil fest.
Die Akademie war 2009 - damals mit dem Anspruch, die modernste derartige Einrichtung in Ostösterreich zu sein - vom Land Burgenland, dem SV Mattersburg, dem Burgenländischen Fußballverband (BFV) und der Stadtgemeinde Mattersburg eröffnet worden. Nach der Pleite der Commerzialbank Mattersburg hatte im August dieses Jahres auch der SVM einen Insolvenzantrag gestellt und seine Bundesliga-Lizenz zurückgelegt. Unmittelbar danach sprachen sich die übrigen Partner für die Fortsetzung des Akademiebetriebes aus. Den Schülern, Eltern und Mitarbeitern wurde die Weiterführung zugesagt.
Land Burgenland hat in beiden Gesellschaften Mehrheit
Das Land Burgenland hatte damals angekündigt, die Geschäftsanteile des SVM an den beiden Akademie-Kapitalgesellschaften zu übernehmen. Dieses Vorhaben habe man nun auch rechtlich umgesetzt: Die Landesholding Burgenland GmbH übernahm die 35 Prozent Geschäftsanteile des SVM an der Fußballakademie Burgenland GmbH. Das Land hält weitere 45 Prozent, über je zehn Prozent verfügen der BFV und die Stadt Mattersburg.
Die SVM-Anteile an der Fußballakademie Mattersburg Errichtungs-GmbH (ebenfalls 35 Prozent) übernahm die LIB - Landesimmobilien Burgenland. Hier hält das Land weitere 40 Prozent, der Burgenländische Fußballverband verfügt über zehn und die Stadt Mattersburg über 15 Prozent der Anteile. Damit hat das Land über seine Tochtergesellschaften in beiden Gesellschaften die Mehrheit.
Übersiedelt das Landessportzentrum nach Mattersburg?
"Die Akademie bleibt das Zentrum für den Spitzennachwuchsfußball im Burgenland. Darüber hinaus steht die Infrastruktur nun auch allen anderen Interessenten zur Nutzung offen", betonte Doskozil.
Man habe den Geschäftsführer der Fußballakademie für den Fall, dass die Anteilsübernahme funktioniere, schon vor längerem damit beauftragt, sich einen Businessplan zu überlegen, erläuterte Dorner. Dabei gehe es darum, welche Einnahmen man lukrieren könne, wie man sich im Bereich der Infrastruktur in Mattersburg öffnen könne und welche Vereine bzw. Sportarten man zulassen könne. Ein wesentliches Thema werde die Frage sein, ob man das derzeit in Steinbrunn befindliche Landessportzentrum in Mattersburg platziere. Bezüglich des Schulmodells werde überlegt, ob man vom Angebot einer HAK-Ausbildung auf das Modell eines Gymnasiums umstelle.