Im Frühjahr 2020 hat der Fußballspieler Roland Putsche seinen laufenden Vertrag mit Cape Town City in Südafrika aufgelöst, da er eine neue Herausforderung wollte. In Kapstadt wurde der Kärntner in allen Ehren verabschiedet, der 29-Jährige hatte sich in den knapp drei Jahren in der Metropole in die Herzen der Fans und seiner Mitspieler gespielt. Mittlerweile sind mehr als sechs Monate vergangen und Putsche hat noch immer nicht bei einem anderen Klub eine Unterschrift unter einen neuen Vertrag gesetzt. Bereut er den Schritt zurück nach Europa? „Überhaupt nicht, da es schon hinsichtlich meiner Beziehung wichtig war und viele andere Dinge, die mir es wert waren“, sagt Putsche.
An Angeboten mangelte es im letzten halben Jahr nicht, nur für ihn war noch nicht das Optimale dabei oder es hat sich was Interessantes wieder zerschlagen. „Es waren Dinge geplant, die toll gewesen wären, die aufgrund der momentanen Lage nicht zustande gekommen sind“, erklärt der Griffner und fügt hinzu: „Ein Angebot habe ich abgelehnt, was ich im Nachhinein nicht hätte tun sollen.“
Heimatgefühle
Die Monate in Kärnten hat er trotzdem in vollen Zügen genossen, für die er gerne seinen Vertrag in Südafrika aufgelöst hat. „Meine Familie ist mir sehr wichtig. Wäre ich geblieben, hätte ich nicht bei der Vorbereitung der Hochzeit meiner Schwester und bei der Feier dabei sein können. Außerdem macht es mir extrem viel Spaß, mich mit meiner Nichte zu beschäftigen.“
Deadline
Wie es nun mit ihm weitergehen wird, dürfte sich in den nächsten zwei Wochen entscheiden. „Mein Agent ist schon etwas verzweifelt, da er mir schon sechs Angebote vorgelegt hat und ich alle ablehnte, da für mich nicht das Optimale dabei war.“ Für sich und seinen Berater hat er eine Deadline gesetzt. „Entweder es ist etwas dabei, was passt, oder ich orientiere mich in eine ganz andere Richtung“, erklärt Putsche. Klingt etwas nach Karriereende, was er aber noch nicht in den Mund nimmt. „Ich will etwas Zukunftsorientiertes machen“, da hat Putsche etwas in Aussicht, was ihm ganz gut gefallen könnte. „Es hätte auch mit Sport zu tun, geht aber mehr in das Unternehmerwesen“, erklärt der Noch-Kicker, der jedoch nicht mehr verraten wollte. Sollte dieser Fall eintreten, würde er in Kärnten bleiben, demnächst seine bezaubernde Freundin Esmeralda heiraten und wohl am Nachwuchs basteln.
Mario Kleinberger