Nur noch zwei Mal schlafen, dann fällt endlich die Entscheidung. Am Montag wird nämlich in der ÖFB-Präsidiumssitzung abgestimmt, wer neuer Teamchef des österreichischen Fußball-Nationalteams wird. Mit Überraschungskandidaten ist nicht mehr zu rechnen. Die hoch, ja sogar als Favoriten gehandelten Peter Stöger (1. FC Köln) und Adi Hütter (Young Boys Bern) werden auch am Montag noch bei ihren Klubs tätig sein.
Es läuft also alles auf ein Trio hinaus. Andreas Herzog wäre definitiv die billigste Lösung, da er derzeit keinen Verein trainiert. Kostspieliger dürften da schon Thorsten Fink (Austria Wien) und Franco Foda (Sturm) sein, weil der ÖFB Ablösen an die jeweiligen Klubs zahlen müsste.
Heute und Sonntag werden die endgültigen Gespräche mit den Trainern, deren Managern bzw. den Vereinen geführt. Denn letztlich entscheidet das Gesamtpaket. Also nicht nur das Gehalt des Teamchefs, sondern auch das seiner Assistenten und eine eventuelle Ablöse.
Erst danach geht es ans Eingemachte. Gewichtigen Anteil an der Teamchefbestellung hat Leo Windtner. Der ÖFB-Präsident wird nach Einholung aller Details Gebrauch von seinem Vorschlagsrecht machen und einen Kandidaten als Toplösung präsentieren. Es ist davon auszugehen, dass die zwölf anderen Stimmberechtigten im Präsidium (neun Landespräsidenten, drei Bundesliga-Vertreter) am Montag keine Rebellion anzetteln und die Idee sogar einstimmig absegnen – als Symbol für den Schlusspunkt der katastrophalen Außendarstellung des ÖFB. Damit könnte Windtner auch wieder seine seit Juni abhandengekommene Stärke präsentieren – zumindest nach außen.
Fällt die Wahl auf Foda, beginnt beim SK Sturm die Trainersuche. Bereits vorige Woche sind etliche Anfragen (=Jobbewerbungen) bei den Grazern eingegangen, als Foda offiziell Sondierungsgespräche mit dem ÖFB bestätigt hat. Zwei Namen werden vorrangig lanciert. Zoran Barisic und Roman Mählich. Barisic ist seit seinem Abgang im Sommer von Karabükspor vereinslos, Mählich müsste vom Erste-Liga-Klub Wiener Neustadt losgeeist werden. Im Gegenzug könnten die Niederösterreicher einen weiteren Ex-Sturm-Spieler holen – Ivica Vastic. Und dann wäre da noch ein ehemaliger Sturm-Trainer in Graz, der nach elf Jahren sein Gastspiel in Japan beendet hat – Mischa Petrovic. Der 60-Jährige hatte die Schwarz-Weißen bereits von 2003 bis 2006 trainiert.