Der wegen Wettbetrugs inhaftiert gewesene Sanel Kuljic ist ab sofort wieder spielberechtigt. Wie die Fußball-Bundesliga am Donnerstagabend bekannt gab, wurde gegen den heute 39-Jährigen eine Spielsperre von drei Jahren und sechs Monaten ausgesprochen. Da diese ab 19. Dezember 2013 rückwirkend ist, hat Kuljic diese Sperre bereits verbüßt.
Dieses Urteil fällte der Senat 1 (Strafsenat) der Bundesliga. Dieser hatte das Verfahren gegen Kuljic wegen Spielmanipulation nach dessen Haftentlassung wieder aufgenommen. Der frühere ÖFB-Teamstürmer wurde Ende März vorzeitig entlassen, nachdem er im Oktober 2014 zu fünf Jahren unbedingter Haft verurteilt worden war. Nun plant Kuljic ein Comeback in der niederösterreichischen Unterliga.
Acht Verurteilungen
Kuljic galt für die Gerichte als "zentrale Figur" im bisher größten österreichischen Wettskandal. Rund zwei Monate und 15 Verhandlungstage hatte der Prozess gedauert. Unter den Beschuldigten waren fünf Fußballer, darunter der damalige Grödig-Profi Dominique Taboga, und fünf weitere Personen, die von 2004 bis 2013 versucht hatten, über Spielabsprachen an das große Geld zu kommen. Am Ende standen acht Verurteilungen und zwei Freisprüche.
In den vergangenen Tagen wurde bereits vom Comeback des Ex-Torjägers (u.a. LASK, Ried, Austria, Kapfenberg) berichtet. Beim ASV Baden in der 2. Klasse Triestingtal (8. Leistungsstufe) soll Kuljic ab Herbst stürmen.
Lediglich als Offizieller darf Kuljic weiterhin keinen Posten bekleiden. Wie die Bundesliga erklärte, gilt seine diesbezügliche Sperre für die Dauer von zehn Jahren und läuft somit erst am 18. Dezember 2023 ab. Kuljic kann noch vor dem Protestkomitee der Liga gegen diese Sanktion berufen.