Austria Salzburgs Rückkehr in den heimischen Profifußball war ein kurzes Vergnügen. Nach nur einem Jahr in der Ersten Liga muss man wieder den Gang in die Regionalliga antreten. Der Abstieg ist allerdings keine sportliche Pleite, er ist die Folge finanzieller Verfehlungen. Die Violetten mussten in der abgelaufenen Spielzeit Insolvenz anmelden und standen daher als Absteiger fest.
Kein Geld, keine Spieler, kein Obmann
Nun folgte die nächste Hiobsbotschaft. Am Montag wandte sich der Klub an die Presse und teilte dabei mit, dass es noch völlig unklar sei, mit welchen Spielern man in die kommende Saison starten werde: "Wir haben ein Budgetloch, mit dem wir uns den aktuellen Kader so nicht leisten können. Ich weiß nicht, ob wir es schaffen", heißt es in der Mitteilung. Um kein Risiko einzugehen, sind die aktuellen Spielerverträge noch nicht vom Verein gegengezeichnet. Ein Mitgrund dafür sind die Einbußen durch fehlende Sponsor-Gelder. Im April war es zur Trennung mit dem Hauptsponsor gekommen.
Die Wolken über der Austria verdunkeln sich zusehens. Das wird nun auch dem eigenen Obmann zu viel. Fredy Scheucher wird sich bei der bevorstehenden Mitgliederversammlung nicht der Wahl stellen: "Ich habe keine Energie, Kraft und Zeit mehr, um nur für die Austria zu arbeiten." Es erweckt fast den Anschein, als würde der Obmann das sinkende Schiff verlassen.
Denn in Salzburg regiert derzeit das Chaos. Die finanzielle Lage ist alamierend. Zudem hängt Trainer Gerald Baumgartner, der sich zu einem Verbleib beim Verein entschlossen hatte, in der Luft. Um seinen Job ist er derzeit nicht zu beneiden. Vor dem Start der Saison steht er ohne Spieler da. In den Salzburger Nachrichten wird berichtet, dass er und die betroffenen Spieler eine Deadline von drei bis vier Tagen einfordern, bis dahin erwartet man eine Entscheidung.