Im November 2011 wurde bei Martin Hofbauer eine Diagnose gestellt, die sein Leben völlig veränderte: Krebs. Ein 13 Zentimeter großer, bösartiger Tumor wurde an der Fußsohle entdeckt. Weil nach vier Chemotherapien keine zufriedenstellende Besserung eintrat, musste sein rechter Fuß im März 2012 amputiert werden.
Im Mai desselben Jahres bekam der Birkfelder seine erste Prothese. Nach einigen Reha-Einheiten wurde der Kontakt zu Matthias Lanzinger hergestellt. Der ehemalige Weltcup-Skifahrer, der ebenfalls sein Bein verloren hatte, sorgte für einen Motivationsschub bei Hofbauer: "Er hat mir Tipps gegeben. Das war ein bewegender Moment", sagte der damals 20-Jährige.
Erstes Fußballspiel im Oktober
Es war nicht nur ein bewegender Moment, sondern auch der Stein des Anstoßes. Hofbauer wollte unbedingt wieder Fußball spielen. Auch mit Prothese. Im Oktober 2012 war es soweit. In einem Testspiel feierte er sein Comeback beim UFC Miesenbach - und erzielte gleich ein Tor. "Die Prothese ist ein Teil von mir", sagte er.
Um an Meisterschaftsspielen teilzunehmen, fehlte ihm aber noch eine Ausnahmegenehmigung des Fußball-Weltverbandes FIFA. Während er auf diese Genehmigung wartete, ereilten ihn wieder schlimme Nachrichten. Metastasen haben im November 2012 eine Lungen-Operation notwendig gemacht. Eine erneute Chemotherapie war die Folge. Dennoch hatte er wenig später Grund zur Freude. Die FIFA erteilte ihm im Mai 2013 die Spielerlaubnis - Hofbauer durfte als erster Spieler weltweit mit einer Bein-Prothese in Meisterschaftsspielen für den UFC Miesenbach inder 1. Klasse Ost B auflaufen.
Styrian-Sports-Award
Ein Jahr später, im Mai 2014, wurde Hofbauer im Rahmen der steirischen Galanacht des Sports mit dem "Styrian-Sports-Award" ausgezeichnet.
Ein Spielchen mit Moderator Armin Assinger durfte da nicht fehlen:
Nun ereilte die Redaktion der Kleinen Zeitung die schlimme Nachricht: Martin Hofbauer hat in der Nacht von Freitag auf Samstag den Kampf gegen den Krebs verloren. Er verstarb mit nur 22 Jahren.
Die Begräbnisfeier begann heute um 14 Uhr mit einem Gebet bei der Aufbahrungshalle in Birkfeld. Anstelle von Kranz- und Blumenspenden baten die Angehörigen um eine Unterstützung für die Krebshilfe.
Behindertensportler Matthias Lanzinger, der nach einem schweren Sturz beim Ski-Weltcup in Kvitfjell 2008 sein linkes Bein verloren hatte, schrieb auf Facebook: