"Vor 13 Jahren war ich mehr Fan als Spieler", sagte Marko Arnautovic, der mit 34 Jahren noch die Gelegenheit auf Titel wahrnehmen will. "Ich bin hierhergekommen, um eine Trophäe zu stemmen", sagte der Wiener ÖFB-Rekordteamakteur.
Trotz einer schillernden Karriere hat der Ausnahmekicker kaum Titel in seiner Sammlung. Die bedeutendsten stammen aus der Saison 2009/10, als der damalige Jungspund bei Inters Triple aus Liga, Cup und Champions League lediglich drei Ligaeinsätze verbuchte. "Ich bin hierhergekommen, weil ich etwas gewinnen möchte, und hier bei Inter muss man etwas gewinnen", bestätigte er im Interview mit dem CL-Finalisten, der ihn für kolportierte 10 Millionen Euro von Bologna ausleiht und bei Eintreffen bestimmter sportlicher Faktoren eine Kaufpflicht hat.
Bei den "Nerazzurri", die seit 2016 mehrheitlich dem chinesischen Einzelhandels-Riesen Suning Commerce gehören, versucht man die Abgänge von Romelu Lukaku (Leih-Ende) und Edin Dzeko (ablösefrei) mit Marcus Thuram (ablösefrei) und nun Arnautovic zu kompensieren. Große Shoppingtouren am Personalsektor sind bei Inter derzeit nicht en vogue. Ganz im Gegenteil: In den jüngsten drei Saisonen erwirtschaftete man ein klares Transferplus.
Vorausgesetzt, die kolportierten zehn Mio. Euro sind korrekt, ist Arnautovic ("Vor 13 Jahren war ich ein bisschen ein Hitzkopf, habe mich nicht so sehr auf meinen Fußball konzentriert") jedenfalls im wahrsten Sinne des Wortes ein "Golden Oldie". Denn abgesehen von Cristiano Ronaldo, für den Manchester United 2021 17 Mio. Euro an Juventus überwies, dürfte kein Spieler über 34 Jahre einem aufnehmenden Verein so viel wert gewesen sein.
Sein Debüt könnte Arnautovic bereits am Samstag beim Heim-Ligaauftakt gegen Monza geben. Rund einen Monat später winken dem 108-fachen ÖFB-Teamspieler – auch Salzburg ist als Gegner möglich – dann die ersten CL-Einsätze seit Dezember 2010. Damals erzielte er im Dress von Werder Bremen beim 3:0-Sieg just gegen Inter einen von insgesamt zwei Treffern in der "Königsklasse".