Tore sind im Fußball die deutlichsten Arbeitsnachweise, aber wenn sie von einem Abwehrspieler erbracht werden, erzielen sie verstärkte Aufmerksamkeit. Stefan Posch empfahl sich am Sonntag neuerlich nachdrücklich für einen Verbleib beim FC Bologna. Beim 3:0-Erfolg seines Teams gegen Udinese gelang dem ÖFB-Teamverteidiger ein wahres Traumtor. Schon in der 3. Minute zog der 25-Jährige aus 30 Metern ab und knallte den Ball unter die Latte. Die weiteren Treffer erzielten Nikola Moro (12.) und Musa Barrow (49.). In der 70. Minute wurde Posch, nunmehr drittbester Torschütze seines Klubs, zwecks Schonung ausgewechselt.
Posch hatte in dieser Situation offenbar ein sehr gutes Gefühl. Er stand frei und forderte vehement den Ball. Sein Wunsch wurde erhört und er schritt unverzüglich zur Tat. Der Steirer, von Hoffenheim an Bologna verliehen, fühlt sich ausgesprochen wohl in der Hauptstadt der Emilia Romagna und auch in der Serie A. Es war bereits der fünfte Treffer von Posch bei den Bolognesen, wo sich der Österreicher unter Trainer Thiago Motta längst zum Stammspieler gemausert hat. Noch ein Detail ist bemerkenswert: Wenn Posch trifft, gewinnt Bologna, das in der Tabelle nun an achter Stelle liegt.
Kaufpflicht könnte schlagend werden
Derzeit laufen Verhandlungen über eine fixe Verpflichtung. Im Leihvertrag des Kraubathers ist eine Kaufpflicht für Bologna enthalten, wenn "bestimmte Bedingungen" erfüllt werden. Der Fall könnte aufgrund der regelmäßigen Einsätze und der wohl als Bonus gewerteten Tore bereits eingetreten sein. In den jüngsten ÖFB-Teamlehrgang war Posch leicht angeschlagen eingerückt, kam aber gegen Aserbaidschan in der 34. Minute für den verletzten Max Wöber ins Spiel und stand gegen Estland in der Startelf.
Marko Arnautovic, in der ersten Phase der Meisterschaft lange Zeit der einzige Torschütze (acht Saisontreffer) für Bologna, stand verletzungsbedingt nicht im Kader.