Für Juventus Turin ist der neuerliche Fußball-Serie-A-Titel am Dienstagabend noch näher gerückt. Die "Alte Dame" setzte sich bei Cagliari mit 2:0 durch und baute den Vorsprung auf Salzburgs Europa-League-Bezwinger SSC Napoli zumindest für einen Tag auf bereits 18 Punkte aus.

Überschattet wurde der Sieg jedoch von einem Rassismus-Vorfall: Moise Kean, der als Torschütze für den verletzten Cristiano Ronaldo in die Bresche gesprungen war, wurde während des gesamten Spiels von Anhängern der Gastgeber ausgepfiffen und rassistisch beleidigt. Als der 19-Jährige in der 85. Minute das 2:0 erzielte, antwortete er auf seine Weise und stellte sich vor den gegnerischen Fanblock - der daraufhin noch lauter wurde.

"Der beste Weg, um auf Rassismus zu antworten", schrieb Kean auf Instagram. Auch Blaise Matuidi war nach dem Schlusspfiff sehr aufgebracht und postete auf Instagram ein Bild mit dem Titel "Bianco + Neri", "Schwarz + Weiß" - passend zu den Vereinsfarben der Turiner.

Doch nicht jeder war über Keans Reaktion nach dem Tor glücklich. "Ich denke, die Schuld ist 50 zu 50 verteilt. Moise hätte das nicht tun sollen und die Fans hätten nicht so reagieren sollen", sagte etwa Juventus-Verteidiger Leonardo Bonucci. Sein Trainer, Massimiliano Allegri, meinte: "Man braucht hohe Intelligenz um mit solchen Situationen umzugehen. Das ändert aber nichts daran, dass das Verhalten dieser Idioten im Publikum keinerlei Rechtfertigung hat. Wir sollten die Kameras nutzen, sie finden und bestrafen." Dass genau das aber nicht passiert, kritisierte er: "Wir haben die nötige Technologie, die Behörden könnten das machen. Das Problem ist, dass sie nicht wollen."