Der Streit zwischen dem FC Barcelona und Fußball-Profi Ousmane Dembele um eine gescheiterte Vertragsverlängerung spitzt sich zu. Nachdem der spanische Verein am Donnerstag zunächst die Trennung vom Flügelstürmer bekannt gegeben hatte, warf der 24-jährige Franzose den Katalanen "Erpressung" vor. Er werde sich "keinerlei Erpressung mehr beugen", schrieb er in den sozialen Netzwerken. Vier Jahre lang habe er "Klatsch" und "Lügen" ertragen, damit sei nun aber Schluss.

Der Fußballdirektor der Katalanen, Mateu Alemany, hatte zuvor in einem auf der Homepage des Klubs veröffentlichten Video die Trennung von Dembele mit sofortiger Wirkung bekannt gegeben und dem früheren Dortmund-Profi vorgeworfen: "Es ist offensichtlich, dass der Spieler nicht bei Barcelona bleiben will und sich nicht für Barças Zukunftsprojekt engagiert." Man wolle nur engagierte Spieler und hoffe, dass ein Transfer noch vor dem 31. Jänner möglich sein werde.

In seiner Abrechnung mit dem Klubvorstand wies Dembele die Vorwürfe energisch zurück. Er habe "immer alles gegeben". Er verbiete allen, zu behaupten, dass er sich nicht engagiere. Er stehe bei Barcelona noch unter Vertrag und stehe dem Klub daher weiterhin zur Verfügung.

Xavi bestand auf eine Vertragsverlängerung

Trainer Xavi Hernandez hatte schon am Vortag gewarnt, Dembele müsse seinen am 30. Juni auslaufenden Vertrag verlängern. Andernfalls werde er nicht mehr für Barcelona spielen. "Entweder er verlängert oder wir lösen den Fall mit einem Weggang des Spielers. Uns bleibt nichts anderes übrig, nichts anderes", sagte der Coach vor dem Achtelfinal-Cupspiel der Katalanen am Donnerstag bei Athletic Bilbao. Für dieses Spiel wurde Dembele nicht mehr aufgestellt.

Barça habe mit dem Spieler und dessen Agenten bereits seit Juli 2021 Gespräche geführt, versicherte Alemany. "Wir haben verschiedene Angebote gemacht, versucht, einen Weg für den Spieler zu finden, bei uns weiterzumachen. Und diese Angebote wurden von seinen Agenten systematisch abgelehnt." Nach spanischen Medienberichten wollte der Berater des Spielers, Moussa Sissoko, nicht akzeptieren, dass der Klub Dembele künftig ein deutlich niedrigeres Salär zahlen wollte.

Der finanziell und sportlich angeschlagene Klub hat Schulden in der Höhe von 1,35 Milliarden Euro. Barça versucht, die Höhe der Bezüge zu reduzieren oder durch den Verkauf oder die Ausleihe von Profis die Ligaregeln für die Gesamtsumme der Profigehälter einzuhalten. Dembele hatten die Katalanen 2017 um 105 Millionen Euro samt Bonuszahlungen von bis zu weiteren 40 Millionen von Dortmund verpflichtet.