RonaldKoeman, Trainer des spanischen Fußball-Spitzenclubs FC Barcelona, hat vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie die Ausgaben in diesem Transferfenster kritisiert. "Diese Zahlen sind absurd. Es ist verrückt, in dieser Situation so viel zu zahlen", sagte der Niederländer am Samstag. Sein Verein, zu dem seit Juli der Wiener Yusuf Demir gehört, könne finanziell nicht mit Clubs wie Paris Saint-Germain, Manchester City oder United mithalten. "Das müssen wir akzeptieren."
Manchester City hatte Jack Grealish für 118 Millionen Euro verpflichtet, Paris Saint-Germain entlohnt Lionel Messi nach dessen ablösefreien Wechsel mit kolportierten 35 Millionen Euro jährlich und mit Real Madrid soll ein direkter Konkurrent ein 180-Millionen-Euro-Angebot für Kylian Mbappe abgegeben haben. "Das ist frustrierend, aber man muss auch realistisch sein", meinte Koeman, der den möglichen Mbappe-Deal aber nicht beanstanden wollte: "Wenn Madrid das Geld hat. Er ist einer der besten Spieler der Welt. Ich würde ihn auch gerne in meinem Team haben."
Zwischen 2018 und 2019 hatten auch die Katalanen über 100 Millionen Euro für drei Zugänge ausgegeben, inzwischen ist der Club aufgrund der jahrelangen Misswirtschaft aber zum Sparen verdonnert, weshalb diesen Sommer fast nur ablösefreie Spieler verpflichtet wurden und Messi aufgrund seines Gehalts den Verein verlassen hatte. "Es wird lange dauern, unsere finanzielle Situation zu verbessern", schaute der 58-Jährige voraus. Man könne daher nicht verlangen, dass der Club erneut so viel Geld ausgebe, man ändere deshalb die Herangehensweise: "Wir arbeiten mit jungen Spielern."
Barcelona ist nach einem 4:2-Auftaktsieg gegen Real Sociedad und einem 1:1-Remis bei Athletic Bilbao mit vier Punkten in die Spielzeit gestartet. Gegen Getafe am Sonntag muss Koeman zahlreiche Ausfälle hinnehmen. Unter anderem fallen die beiden Innenverteidiger Gerard Pique und Eric Garcia verletzt bzw. gesperrt aus.