Die Vertragsverlängerung von Lionel Messi beim FC Barcelona ist offiziellen Erklärungen zufolge am sogenannten Financial Fairplay der spanischen Eliteliga gescheitert. Bereits seit 2013 kontrolliert die Liga mit der Hilfe von erfahrenen Analysten das Finanzverhalten der Vereine.
Eckpunkte der Maßnahmen, die mit der Unterstützung aller Clubs durchgesetzt wurden, sind eine ausgewogenen Finanzlage, klare Ausgabenplänen und vor allem Budgetobergrenzen für den Spielerkader. Bereits vor der Öffnung des Transferfensters werden den Clubs strenge Budgets auferlegt. Mit diesem proaktiven Ansatz geht die Liga - nach eigener Einschätzung - über die obligatorischen Financial-Fairplay-Regeln der UEFA hinaus.
"Um die beste Liga zu schaffen, ist es wichtig, dass alle Vereine finanziell nachhaltig sind", sagte Jose Guerra, Generaldirektor von La Liga. "Durch unser System helfen wir den Clubs, frei Geld auszugeben und auf höchstem Niveau zu konkurrieren, ohne das Risiko einer untragbaren Verschuldung einzugehen." Guerra: "Keine andere Liga hat etwas so umfassendes wie diese."
Die Regeln werden im Einklang mit Veränderungen bei den Clubs und mit deren Beteiligung ständig weiterentwickelt. Bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Vereinen und der Liga können unabhängige Schiedsstellen eingeschaltet werden. Der gewährte Budgetrahmen pro Club orientiert sich jeweils an den generierten Einnahmen und weiteren wirtschaftlichen Kennzahlen.
Barcelona-Präsident Joan Laporta trug am Freitag zur Aufklärung bei: Mit einer Weiterverpflichtung von Messi hätte der Club die strengen Vorgaben der spanischen Profiliga nicht erfüllen können. Allein die Gehaltsmasse sei zuletzt mit dem Vertrag des Argentiniers um zehn Prozent höher als die Gesamteinnahmen des Vereins gewesen.
Nach offiziellen Angaben der Liga zur Saison 2019/20 belief sich die Gesamtsummen-Obergrenze des Kaderbudgets aller 20 Clubs auf fast 3 Milliarden Euro. Spitzenreiter war demzufolge der FC Barcelona mit Schwerverdiener Messi (Obergrenze 656,5 Millionen Euro) vor dem Erzrivalen Real Madrid (641 Millionen Euro). Barca hat in den vergangenen Jahren allerdings trotz der Regeln einen Schuldenstand von laut Medienberichten mehr als einer Milliarde Euro angehäuft.