Neymar habe am Mittwoch "seinen Willen bekundet", den Club zu verlassen, teilte FC Barcelona offiziell mit und mittlerweile wurde der Transfer zu Paris SG via Homepagebereits bestätigt. 222 Millionen soll die festgeschriebene Ablöse betragen - das ist Rekord.

"Neymar hat sich heute in der Umkleidekabine verabschiedet", sagte auch ein Vereins-Sprecher vor Journalisten auf dem Trainingsgelände des spanischen Cupsiegers. Die Reaktion des Kaders um Superstar Lionel Messi ließ nicht lange auf sich warten. Der argentinische Offensivspieler schrieb auf Instagram: "Es war eine enorme Freude, all die Jahre mit
dir zu teilen."

In Paris gab es zunächst keine Reaktion. Auch Neymar hüllte sich öffentlich weiter in Schweigen. Laut Neymar-Berater Wagner Ribeiro soll die Präsentation seines Schützlings noch in dieser Woche erfolgen. In Barcelona will man dem Stürmer, der mit Messi und Luis Suarez den gefährlichsten Sturm der Welt gebildet hat, indes keine Träne nachweinen. Er werde nicht mal als einer der besten Brasilianer des Clubs in Erinnerung bleiben, da er unter anderem von Rivaldo, Ronaldo und Romario übertroffen werde, schrieb "Sport"-Kolumnist Xavier Munoz.Der künftige Paris-Spieler werde aber wohl als erster Brasilianer gelten, für den "der Fußball erst nach dem Marketing kommt". Andere katalanische Medien beschimpften den Olympiasieger von 2016 als "Söldner" und "Egoisten", der "alle getäuscht" habe.

Auch die Fans schäumen ob der schier ewigen Wechsel-Seifenoper vor Wut. In einer Umfrage von "Sport" stellte sich schon vor Tagen heraus, dass nur eine kleine Minderheit (rund neun Prozent) Neymar im Team der "Blaugrana" behalten wollte. In Barcelona tauchten diese Woche außerdem Protest-Plakate auf. Über einem Bild des Brasilianers war "Verräter gesucht" zu lesen. Darunter: "Söldner raus aus Barcelona". Auch viele Barca-Profis sollen wegen des Hickhacks zuletzt böse geworden sein.