Cristiano Ronaldo hat am Donnerstag einen weiteren Meilenstein gesetzt. Mit einem Doppelpack beim 3:2-Erfolg von Manchester United gegen Arsenal in der englischen Fußball-Premier-League war der 36-jährige Portugiese nicht nur hauptverantwortlich für die Rückkehr der "Red Devils" auf die Siegerstraße, sondern durchbrach auch die 800-Tor-Marke. Seine 801 Treffer erzielte er für Real Madrid (450), ManUnited (130), Portugal (115), Juventus Turin (101) und Sporting Lissabon (5).
"Man kann einfach nur dasitzen, 'wow' sagen und ihm applaudieren", sagte Premier-League-Rekordtorschütze Alan Shearer auf Amazon Prime. An der Spitze regelmäßig seine Leistungen zu bestätigen sei genauso schwierig wie nach oben zu kommen. "Die ganze Welt erwartet von ihm, dass er jede Woche performt. Es ist einfach phänomenal, was er bis jetzt geleistet hat." Das konnte auch Englands Ex-Nationalteam-Star Gary Lineker auf Twitter nur unterstreichen. "Sein neuer Meilenstein ist absolut verrückt. Er ist unbestritten einer der größten Spieler aller Zeiten, ein echtes Phänomen."
Lob kam auch von Ex-Arsenal-Legende Thierry Henry. Der ehemalige Stürmer verwies darauf, dass er "zwei Leben" benötigen würde, um die Marke von Ronaldo zu übertrumpfen. Der im Sommer aus Turin zurückgekehrte Angreifer ist mit zwölf Toren in 16 Pflichtspielen erwartungsgemäß Toptorschütze von ManUnited in der laufenden Saison. Auch deshalb setzt auch Neo-Coach Ralf Rangnick große Hoffnungen in den Superstar.
Unglaublich fit für sein Alter
"Im Alter von 36 ist er immer noch ein unglaublicher Topprofi. Ich habe noch nie einen Spieler in seinem Alter gesehen, der körperlich so fit ist", verlautete der 63-Jährige bei seiner Präsentation am Freitag. Medien hatten spekuliert, Ronaldo könne mit Rangnicks Spielweise Probleme bekommen. "Du musst deinen Stil und deine Fußballidee immer an die vorhandenen Spieler anpassen", stellte Rangnick klar, "nicht umgekehrt." Heikel: Vor einigen Jahren hatte er den Portugiesen in einem Interview als "zu alt" bezeichnet. Nun klang das ganz anders. "Er ist immer noch ein Spieler, der leicht den Unterschied machen kann."
Rangnick saß am Donnerstag auf der Tribüne, am Freitag wurde er offiziell vorgestellt, am Sonntag folgt gegen Crystal Palace die erste Bewährungsprobe. Da zählt nur ein Sieg gegen den Ligaelften, zumal der Status quo mit Rang sieben und nach 14 Runden bereits zwölf Zählern Rückstand auf Leader Chelsea alles andere als erfreulich ist. "Im Moment müssen wir realistisch sein, der Unterschied zwischen uns und den Top drei ist groß. Aber schauen wir einmal", verlautete Rangnick.
Carrick verlässt den Verein
Nachhaltigkeit, Kontinuität, Balance - das sind Dinge, die der Schwabe den Mancunians "Schritt für Schritt" vermitteln will, zumindest bis Sommer fix als Trainer, dann voraussichtlich für zwei Jahre als Berater. Nicht mehr zur Verfügung steht ihm Michael Carrick. Der 40-Jährige konnte zuletzt als Interimstrainer eine Trendwende einleiten mit sieben Punkten aus drei Bewerbspielen. Nun geht seine Zeit zu Ende, nachdem er neben zwölf Jahren als Spieler zuvor auch im Trainerteam unter Jose Mourinho und Ole Gunnar Solskjaer beim Rekordmeister gearbeitet hatte. "Nach reiflicher Überlegung habe ich beschlossen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für mich ist, den Verein zu verlassen", sagte Carrick. "Die Entscheidung war zu 100 Prozent meine eigene."
Arsenal hat als Fünfter zwei Zähler mehr als ManUnited auf dem Konto. "Es waren sehr viele gute Sachen dabei. Wenn du zwei Tore im Old Trafford erzielst, erwartest du dir, dass du auch Punkte mitnimmst. Aber ich bin enttäuscht wegen der Gegentore, die wir kassiert haben", resümierte Arsenal-Trainer Mikel Arteta. Die "Gunners" sind erst am Montag bei Everton wieder im Einsatz.
Hasenhüttl hofft auf Dreipunkter
Zum Schlager der Runde kommt es bereits am Samstag, wenn Rapids Europa-League-Gegner West Ham United als Vierter zum Auftakt der 15. Runde Leader Chelsea zu Gast hat. Verfolger Manchester City steht bei Daniel Bachmanns Watford vor einem Auswärts-Pflichtsieg. Der Dritte Liverpool tritt beim Achten Wolverhampton Wanderers an. Der Steirer Ralph Hasenhüttl hofft im Heimspiel von Southampton gegen Brighton and Hove Albion auf das Ende einer drei Partien andauernden Sieglosserie und wichtige Punkte im Abstiegskampf.