Nach der Länderspielpause sind am Samstag alle Augen der Fußball-Welt in Richtung Old Trafford gerichtet. Dort gibt der portugiesische Superstar Cristiano Ronaldo im Dress von Manchester United aller Voraussicht nach sein Comeback in der englischen Premier League nach mehr als zwölfjähriger Abwesenheit. Die nach drei Partien noch unbesiegten "Red Devils" haben bei der "Welcome-Home-Party" des 36-jährigen Stürmers den noch sieglosen Liga-17. Newcastle United zu Gast.
"Jeder weiß, dass Cristiano zurück ist, die Begeisterung wird glühend heiß sein", ist sich ManUnited-Trainer Ole Gunnar Solskjaer bewusst. Die Verpflichtung des fünffachen Weltfußballers habe auch die Mannschaft beflügelt. "Alle sind glücklich, dass er zurück ist, jeder weiß, was er der Mannschaft geben kann. Wir wissen, dass wir mit ihm näher dran an dem Gewinn von Titeln sind", sagte der Norweger. Ronaldo war 2003 zu Manchester gewechselt und hatte mit dem Club in sechs Saisonen acht Trophäen - darunter 2008 die Champions League - geholt. Dabei traf er 118 Mal.
Nach einer enorm erfolgreichen Zeit bei Real Madrid (451 Tore) und drei Saisonen bei Juventus Turin ist er nun zurück bei seinem englischen Herzensverein. "Ich bin nicht hier auf Urlaub. Was früher war, war gut, wir haben wichtige Titel gewonnen und ich habe für viele Jahre das United-Dress getragen, jetzt bin ich hier, um wieder Titel zu gewinnen", sagte Ronaldo. Das Potenzial dazu sei vorhanden. "Ich bin bereit, es ist eine gute Chance für mich, die Fans, den Club einen Schritt nach vorne zu machen."
Sollte Ronaldo spielen, wäre es sein erster Auftritt in der Premier League nach 12 Jahren und 118 Tagen (Mai 2009 gegen Arsenal). Kein anderer Spieler war bisher nach so einer langen Pause in Englands Oberhaus wieder zum Einsatz gekommen. Vieles spricht für einen Heimsieg, ManUnited hat nur eines der jüngsten 36 Meisterschafts-Heimspiele gegen Newcastle verloren, bei 26 Erfolgen und neun Unentschieden.
Ronaldo und Co. sind Tabellendritter, punktgleich vor Liverpool und Chelsea. Die "Reds" sind am Sonntag bei Leeds United zu Gast. Der Champions-League-Sieger trifft wiederum am Samstag auf Aston Villa und kann dabei mit einem Erfolg als erst zweites Team nach ManUnited (689) die 600-Sieg-Marke in der Liga knacken.
Der noch makellose Tabellenführer Tottenham misst sich auswärts mit Crystal Palace, der Zweite West Ham United, Gegner von Rapid in der Europa League, muss sich bei Southampton beweisen. Die von Ralph Hasenhüttl gecoachten "Saints" müssen wegen einem positiven Coronatest auf Stürmer Shane Long verzichten. ÖFB-Teamtormann Daniel Bachmann peilt mit Watford im Duell mit Wolverhampton saisonübergreifend den elften Heimsieg in Folge an.
Meister Manchester City bekommt es auswärts im Schlager mit Leicester City zu tun. Schlusslicht Arsenal hofft im vierten Anlauf auf das erste Tor und die ersten Punkte. Sollte auch die vierte Ligapartie verloren gehen, wäre das zum ersten Mal seit der Saison 1923/24 der Fall. Viele südamerikanische Teamspieler dürften am Wochenende fehlen. Jenen Ligateams, die diese Kicker zuletzt nicht für ihre Nationalteams abgestellt hatten, drohen im Falle eines Einsatzes Sanktionen.