Wie britische Medien am Samstag berichteten, sollen sowohl Trainerlegende Sir Alex Ferguson als auch der damalige Kapitän Rio Ferdinand ihre Finger im Spiel gehabt haben. Bei den Profis der "Red Devils" sorgte der Transfer für Begeisterung, bei Experte Gary Neville für Aufbruchstimmung.
Es hatte alles darauf hingedeutet, dass CR7 Juventus Turin in Richtung des blauen Teils von Manchester verlassen würde. Manchester City schien in der Pole Position. Nach Informationen mehrerer Zeitungen rief Ferguson am Freitagmorgen, als die Gerüchte sich verdichteten, bei Ronaldo an, um ihn zu einer Rückkehr ins Old Trafford zu bewegen. Von 2003 bis 2009 spielte der Portugiese unter dem Schotten, der 26 Jahre Trainer der "Red Devils" war, und gewann in dieser Zeit drei Meistertitel, die Champions League, den FA Cup, die Clubweltmeisterschaft und den Ligapokal. Sir Alex gilt als sportlicher Ziehvater des 36-Jährigen.
Auch ehemalige Teamkollegen von Ronaldo hatten sich bei ihm gemeldet, um ihn zu überzeugen. Die frühere Abwehr-Ikone Ferdinand berichtete, er habe "in den letzten 24 Stunden mehr Nachrichten mit ihm ausgetauscht als in der ganzen Zeit, seit er gegangen ist." Ob diese Überzeugungsarbeit überhaupt nötig war, ist fraglich. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge habe United schon länger an einer Rückkehr Ronaldos gearbeitet und bereits seit Monaten geheime Gespräch geführt.
Seine neuen Mitspieler reagierten bereits vor der Ankunft des fünfmaligen Weltfußballers euphorisch. "Unheimliche Stunden", schrieb Neuzugang Jadon Sancho zur offiziellen Transfer-Mitteilung des englischen Rekordmeisters. "Wow wow wow, er ist zu Hause", twitterte der englische Teamspieler Marcus Rashford. Ronaldo ist mit 25 Millionen Euro Ablöse - sein kolportiertes Jahresgehalt von 29 Millionen Euro fällt deutlich mehr ins Gewicht - der dritte hochkarätige Neuzugang nach Sancho und dem französischen Weltmeister Raphael Varane.
Mit dem portugiesischen Ausnahmekönner soll auch der Glanz alter Tage wieder Einzug ins Old Trafford halten. Vor acht Jahren war man letztmals Premier-League-Champion, in der Champions League ging es seit 2011 nicht mehr über das Viertelfinale hinaus. Club-Legende Gary Neville fürchtete sich gegenüber Sky Sports bereits vor der Konkurrenz von Chelsea, Liverpool und City, "aber diese Nachricht gibt mir mehr Hoffnung, dass sie eine großartige Saison spielen können", zeigte sich der ehemalige Verteidiger optimistisch. Bei einer Umfrage des britischen Senders Sky Sports News sagten gar 69 Prozent der Teilnehmer, United werde in dieser Spielzeit die Meisterschaft holen.
Der Wechsel von Ronaldo, dessen Visum und Medizincheck noch ausständig sind, ist der vorläufige Höhepunkt eines wilden Transfer-Sommers, in dem von Corona-Einsparungen nichts zu spüren ist. Mit Lionel Messi hatte der Dauerrivale um den Titel des besten Fußballers den Arbeitgeber bereits Anfang August gewechselt und schlug bei Paris Saint-Germain auf. Mindestens ein weiterer Superstar könnte noch folgen: Kylian Mbappe will das neue Messi-Team angeblich verlassen und sich seinen Traum von Real Madrid erfüllen. Die Spanier sollen Paris angeblich 180 Millionen Euro geboten haben, der Vertrag des 22-Jährigen hat noch bis 30. Juni 2022 Gültigkeit. Der Poker geht weiter.