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Der offizielle Startschuss fiel zwar schon Freitagnacht mit dem Duell Brentford gegen Arsenal, doch heute legt die Premier League so richtig los. Und das mit einem aus rot-weiß-roter Sicht durchaus erfreulichem Aspekt: Dank Nationaltorhüter Daniel Bachmann bei Aufsteiger Watford ("Der Klassenerhalt ist das Wichtigste - und ich will mich etablieren.") verfügt Österreich in der kommenden Saison erstmals seit dem Jahr 2000 über Fußball-Legionäre in allen fünf großen europäischen Ligen aus Deutschland, England, Spanien, Italien und Frankreich. Insgesamt 35 Profis sind derzeit in diesen Ländern in den höchsten Spielklassen beschäftigt.
Doch zurück zur Premier League und den üblichen Verdächtigen. Mit Manchester City, Manchester United, Liverpool und Chelsea belegten vier der "Big Six" vergangene Saison die Champions-League-Ränge. Und es deutet wenig darauf hin, dass sich dieses Bild in dieser Spielzeit ändern wird: An der Seitenlinie wie am Platz herrscht Kontinuität, für punktuelle Verstärkungen standen und stehen weiterhin die vereinseigenen Geldspeicher zur Verfügung. Denn während im Rest Europas der Corona-bedingte Sparkurs fortgesetzt wird, bleibt die Schatulle in der von Investoren geprägten Liga geöffnet.
Zum Beispiel bei Manchester City. Der amtierende Meister verpflichtete Jack Grealish und machte ihn mit 117,5 Millionen Euro zum teuersten Engländer der Geschichte. Medienberichten zufolge soll City-Eigentümer Scheich Mansour auch bereit sein, bis zu 177 Millionen Euro für Harry Kane in die Hand zu nehmen, Trainer Pep Guardiola hatte das Interesse letzte Woche öffentlich bestätigt. Kane soll nach dem Abgang von Sergio Agüero das Sturmproblem der "Citizens" beheben. Wichtiger als die Mission Titelverteidigung wird den Besitzern aus den Emiraten allerdings auch in dieser Spielzeit die Jagd nach dem bisher verpassten Champions-League-Titel sein.
Um den ersten Titel überhaupt mit Manchester United geht es Ole Gunnar Solskjaer. "Mit einer Mischung aus jungen einheimischen Talenten und erstklassigen Zugängen", so der Vize-Vorsitzende Ed Woodward, soll das gelingen. Der Vorjahreszweite steht seinem Stadtrivalen finanziell in nichts nach und hat mit Jadon Sancho (85 Mio. Euro) sowie, vorbehaltlich Medizincheck, Raphael Varane (50 Mio. Euro) aufgerüstet. Letzterer soll die Dauerbaustelle Defensive beheben und mit Harry Maguire ein Innenverteidiger-Duo bilden. Weitere Transfers seien ein "Bonus", erklärte Solskjaer.
Dritter im Bunde der Superreichen ist Chelsea. Auch beim Champions-League- und frisch gebackenem Supercup-Sieger gibt es keine namhaften Abgänge. Ganz im Gegenteil. Mit Romelu Lukaku, der für kolportierte 115 Millionen Euro von Inter Mailand gekommen ist, soll die Schwachstelle Chancenverwertung ausgemerzt werden.
Mehr Vertragsverlängerungen denn kostspielige Transfers hat Liverpool vermeldet. Mit Torhüter Alisson, Virgil van Dijk, Fabinho und Trent Alexander-Arnold unterschrieben vier Stützen langfristige Arbeitsverträge. Nur Ibrahima Konate (40 Mio. Euro, RB Leipzig) wurde bisher als Neuzugang vermeldet - und dabei könnte es auch bleiben. Zwar habe man den Markt im Blick, aber "ich bin mehr als zufrieden mit der Mannschaft", erklärte Trainer Jürgen Klopp.
Komplettiert werden die "Big Six" von Arsenal und den Tottenham Hotspur. Doch für beide geht es nach einer verkorksten Saison wohl eher darum, Stabilität zu finden.