Die Siegesserie von Manchester City ist ausgerechnet gegen den Stadtrivalen zu Ende gegangen. Das Heim-0:2 am Sonntag gegen United bedeutete die erste Niederlage nach 21 Erfolgen und 28 ungeschlagenen Partien in Serie. Der überlegene Tabellenführer fand gegen einen auf Sicherheit und Nadelstiche bedachten Gegner kein Rezept - Trainer Pep Guardiola sah darin eine Warnung für den weiteren Saisonverlauf.
"Manchmal muss man ein Spiel nicht gewinnen, um zu verstehen", sinnierte der Katalane. "Die Schlagzeile wird sein, dass wir nach 21 Siegen wieder verloren haben. Aber die Schlagzeile sollte sein, dass wir davor 21 Mal gewonnen haben. Das Resultat gegen United wird uns dabei helfen zu begreifen, wie schwierig das ist."
Chance auf vier Titel lebt
ManCity hat in dieser Saison noch die Chance auf vier Titel - in der Champions League winkt nach einem 2:0 bei Mönchengladbach das Viertelfinale, im FA-Cup steht man im Viertelfinale, im Liga-Cup bereits im Finale. Und in der Premier League hielt sich der Schaden der Pleite in Grenzen, denn der Vorsprung auf den Zweiten ManUnited beträgt zehn Runden vor Schluss noch immer elf Punkte.
Die "Citizens" steuern also weiterhin dem dritten Meistertitel in den vergangenen vier Jahren entgegen, doch Guardiola warnte: "Wir brauchen noch sechs oder sieben Siege. Es geht noch um 30 Punkte und wir müssen wieder mit dem Siegen beginnen."
United-Coach Ole Gunnar Solskjaer glaubt nicht wirklich an die Meisterchance. "City ist sehr weit vorne. Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren, darauf, besser zu werden", erklärte der Norweger. Seine Bestandsaufnahme fiel überaus positiv aus. "Wir haben uns massiv gesteigert und sind besser als vor 12, 13 oder 16 Monaten. Wir sind robuster und haben mehr Persönlichkeit."
Sechste Liverpool-Heimniederlage in Folge
Weniger rosig stellt sich die aktuelle Lage beim regierenden Champion dar - Liverpool kassierte mit dem 0:1 gegen Abstiegskandidat Fulham die sechste Heimniederlage in Folge und ist nur noch Achter. Trainer Jürgen Klopp wirkte danach ratlos. Auf die Frage, ob er sich an einem Tiefpunkt seiner Trainerkarriere befinde, antwortete der Deutsche: "Ich wünschte, ich könnte Nein sagen. Aber ja, es ist so."
Von den Qualitäten seiner Spieler ist Klopp weiterhin überzeugt. "Sie können es, es steckt nach wie vor in ihnen. Aber sie können es im Moment nicht zeigen. Das über Nacht zu ändern, wäre ein Meisterstück."
Liverpool liegt nun unter anderem hinter dem Sechsten Tottenham, der nach einem 4:1 über Crystal Palace bereits 100 Tore in dieser Saison erzielt hat. "Nicht schlecht für eine sehr defensive Mannschaft", ätzte Coach Jose Mourinho, dem sein Image als Defensiv-Apostel missfällt. Alleine 14 Treffer erzielte seine Mannschaft in vier Europa-League-Partien gegen den LASK und den WAC.