Einen Schuldigen hatte Jürgen Klopp auch ausgemacht: die TV-Sender, die bei der Spielansetzung am Samstagmittag keine Rücksicht darauf genommen hatten, dass sein Team erst am Mittwoch in der Champions League im Einsatz gewesen war.
"Das ist sehr, sehr gefährlich für die Spieler", schimpfte Klopp nach dem Abpfiff am Mikrofon des Senders BT Sport. "Ihr habt uns um 12.30 Uhr angesetzt!" Das ließ BT-Reporter Des Kelly nicht gelten. "Wir sind nur die Sender und arbeiten nach Premier-League-Regeln. Die Premier League macht die Regeln", stellte er klar. "Wenn Sie hierherkommen und auf den Sender losgehen, führt das zu nichts."
Klopp ging auch auf Chris Wilder los. Der Coach des Tabellenletzten Sheffield United hatte gegen fünf Wechselmöglichkeiten während eines Spiels gestimmt - wegen eines angeblichen Wettbewerbsvorteils für die Topclubs. "Chris Wilder hat gesagt, ich bin egoistisch. Ich glaube, alles was er gesagt hat, ist egoistisch", meckerte Klopp und betonte, als Trainer des FSV Mainz habe er selbst gegen den Abstieg gespielt. "Es ging darum, in der Liga zu bleiben, aber Sheffield United hat auch mit drei Auswechslungen nur einen Punkt."
Klopps Kapitän Jordan Henderson wiederum haderte mit dem Videoschiedsrichter (VAR), weil drei diesbezügliche Entscheidungen gegen sein Team getroffen worden waren. Die Elferentscheidung zum Gegentor fiel ebenso darunter wie zwei Liverpool-Tore von Mohamed Salah (34.) und Sadio Mane (84.), die nach VAR-Konsultation wegen Abseits' nicht anerkannt wurden. "Die Entscheidung heute ist mir ein Rätsel", monierte Henderson, der die Videoassistenten gerne abschaffen würde. "Wenn es nach mir ginge, würde ich das tun. Ich will einfach ganz normal Fußball spielen."