Der Sommer der astronomischen Ablösesummen ist in Fußballeuropa seit Donnerstag Geschichte, Neymar (von Barca zu Paris für 222 Millionen Euro), Ousmane Dembele (vom BVB zu Barca für 150 Millionen) und zuletzt Kylian Mbappe (von Monaco zu Paris für 180 Millionen) sind die Prominentesten Beispiele. Auch die Stürmer Romelu Lukaku, der für 75 Millionen von Everton zu Manchester United ging, oder Alvaro Morata, den Chelsea für 80 Millionen von Real Madrid verpflichtete, sind weit oben auf der Liste der teuersten Einkäufe. Für diese ist die Premier League sowieso berühmt. Doch auch eine Stufe weiter unten, in der "Championship" werden Wahnsinns-Summen ausgegeben und in Ablösen und Gehälter investiert. Vor allem Spieler im Herbst ihrer Karriere, für die China oder die USA kein Thema sind, gehen diesen Schritt gerne. So etwa John Terry, der von Chelsea zu Aston Villa wechselte.

Jüngstes Beispiel ist der 32-jährige schwedische Nationalspieler Sebastian Larsson, der lieber zu Premier-League-Absteiger Hull wechselte, anstatt in Spaniens erster Liga für Levante zu kicken. Die immens hohen Summen bestätigte etwa Martin Olsson. Der Swansea-Kicker und Schwager von NBA-Star Dirk Nowitzki spielte zweieinhalb Jahre in Englands zweiter Liga und sagte gegenüber dem deutschen Fußballmagazin "11 Freunde": "Die Gehälter dort sind fast auf Premier-League-Niveau. Gewisse Klubs in der Championship bezahlen mehr Geld, als in der Serie A oder in Frankreich gezahlt wird. Natürlich ist das mit ein Grund, warum viele Spieler dorthin gehen." Außerdem bescheinigt er der Liga klarerweise ein niedrigeres Niveau, "weshalb du dort wenig Stress hast, wenn du ein bisschen denkst und nicht nur kopflos herumrennst."

TV-Millionen und hohe Investitionen

Die TV-Gelder in England sind nicht vergleichbar mit jenen in anderen Topligen Europas. Alleine der Absteiger aus der Premier League bekommt im ersten Jahr nach dem Abstieg 50 Millionen Euro. Mehr als 50 Millionen Euro bekamen vergangene Saison in der Deutschen Bundesliga zum Vergleich die ersten vier. Um nicht den Anschluss zu den Absteigern zu verlieren, investieren auch alle anderen englischen Zweitligisten enorme Summen, was zu Schulden führt. Sunderland und Queens Park stehen zusammengerechnet mit 500 Millionen Euro in der Kreide. Die Investments brachten neben Terry auch Uru-Torjäger Abel Hernandez (Hull), Island-Star Birkir Bjarnason (Aston Villa) oder den schwedischen Teamverteidiger Pontus Jansson (Leeds) nach England.

Transfers rund um die 10-Millionen-Marke gab es in diesem Sommer einige. Hier eine Auswahl:

Wie "11 Freunde" aufmerksam schreibt, liegt das Durschnittsgehalt der Kicker in Liga zwei bei 750.000 Euro. Bis auf Barcelona, Real, Atletico, Valencia und Sevilla verdient man beispielsweise bei keinem Team Spaniens im Schnitt so viel, in Italien, Frankreich und Deutschland ist es bei Mittel- und Kleinvereinen in der ersten Liga das gleiche.