Der Job des internationalen Fußballtrainers bietet viel, nur eines kaum: einen sicheren Arbeitsplatz. Hätte sich nicht der britische Eisenbahningenieur Everard Richard Calthrop 1916 den ersten Vorläufer des Schleudersitzes patentieren lassen, wäre er bestimmt im Laufe der Fußball-Geschichte erfunden worden. Einen der wackligsten Stühle im großen Geschäft rund um das „runde Leder“ bot dieser Tage Manchester United feil. Seit dem Abtritt des legendären Sir Alex Ferguson im Jahr 2013 hat der englische Rekordmeister bereits sechs Nachfolger auf der Trainerbank verheizt. Jetzt steht fest, dass Ruben Amorim als nächster Kandidat den „englischen Patienten“ bei der Hand nimmt und zurück in die Erfolgsspur führen soll.

Ruben wer? Nein, der Portugiese hat im Leben von Otto Normalverbraucher (noch) keinen so klingenden Namen wie etwa dessen Landsmann José Mourinho, doch ist der 39-Jährige zumindest der eingefleischten rot-weiß-roten Fußball-Familie ein Begriff. Spätestens seit dem 22. Oktober, als Amorim mit seinem bisherigen Klub Sporting Lissabon in der Champions League beim SK Sturm gastierte und Klagenfurt mit einem 2:0-Sieg im Gepäck wieder verließ.

Zehn Millionen Euro Ablöse

In Portugal führte Amorim, der im vollen Vornamen übrigens Ruben Filipe Marques heißt, Sporting in seiner vierten Saison als hiesiger Trainer zur ersten Meisterschaft seit 26 Jahren. Ein Bravourstück, mit dem sich die einstige Benfica-Legende (dort kickte der 14-fache Nationalteamspieler von 2008 bis 2017) als Coach freilich in die Auslage gespielt hat und nun auf der Insel vom englischen Schwergewicht ManUnited ein Engagement erhielt. Sporting erhielt auch etwas, nämlich zehn Millionen Euro Ablöse.

Ob sich Ruben Filipe Marques Amorim als nächster Trainer bei den „Roten Teufeln“ die Finger verbrennt, wird die nahe Zukunft weisen. Wir wünschen viel Glück!