Auch Fußballer und ihre Trainer sind nur Menschen. Das Wochenende während der Länderspielpause verbrachte Oliver Glasner in seiner österreichischen Heimat. Zwischendurch habe er immer wieder gehört, dass er „gar nicht wirklich da sei“. Körperlich schon, aber nicht gedanklich. „Das ist das Schicksal von Fußballtrainern, dass deine Gedanken immer bei deinem Team sind, speziell in einer Situation wie der unseren.“

Warten auf den ersten Sieg

Besagte Situation ist alles andere als rosig. Nach sieben Premier-League-Runden wartet der Coach mit Crystal Palace noch auf den ersten Sieg. Drei Remis und vier Niederlagen stehen für den Verein aus London zu Buche. Heute soll auswärts bei Nottingham Forest die Trendwende gelingen, um eine etwaige Trainerdiskussion erst gar nicht aufkommen zu lassen.

Nach dem starken Finish in der vergangenen Saison mit sechs Siegen und einem Remis an den letzten sieben Spieltagen war die Erwartungshaltung bei Crystal Palace eine hohe. Bevor das Glasner-System im Frühjahr griff, galt es während einer fünf Partien andauernden Serie ohne Sieg Geduld zu beweisen. „Letzte Saison wurde ich auch gefragt, wie lange es dauert, bis es Klick macht. Ich habe gesagt, ich weiß es nicht. Gerade ist es dasselbe“, sagt der 50-Jährige und versichert, dass alle Beteiligten mit Hochdruck an einer Verbesserung der Situation arbeiten.

Gründe für den Fehlstart

An potenziellen Gründen für die Formschwäche zu Beginn der Saison mangelt es nicht. Crystal Palace stellte vier Euro-Teilnehmer, die mit England das Finale erreichten. Die Pause für das Quartett war eine kurze. Während die eigenen Neuzugänge noch nicht wie erhofft eingeschlagen haben, wird der um 53 Millionen Euro zum FC Bayern übersiedelte Michael Olise schmerzlich vermisst. Der Franzose hält in München bereits bei sechs Pflichtspieltoren. Sein Ex-Arbeitgeber schaffte in der Premier League bislang erst deren fünf.

Der heutige Gegner Nottingham wartet zwar noch auf den ersten Heimsieg, hat generell mit zehn Punkten und nur einer Niederlage in den ersten sieben Runden allerdings einen sehr ordentlichen Start hingelegt. „Wir werden natürlich alles in unserer Macht Stehende geben, um gegen Nottingham diesen Sieg einzufahren“, verspricht Glasner, warnt jedoch auch: „Aber wenn er uns gelingen sollte, heißt es nicht, dass wir uns zurücklehnen und die Sonne in London genießen können.“ Denn wenn, sollte es am besten nachhaltig Klick machen.