Gegen Borac Banja Luka gelangen der Austria in der zweiten Qualifikationsrunde zwei Siege, dem 1:0 im Hinspiel folgte am Donnerstag ein 2:1 beim bosnischen Vizemeister. Nun wartet mit Legia Warschau der Vizemeister aus Polen, den man bereits zweimal im damaligen UEFA Cup (2004/05, 2006/07) erfolgreich überwunden hat.

Die Freude bei den Wienern war nach dem ersten Auswärtssieg in Europa nach sieben Niederlagen in Serie in der Fremde seit 2017 jedenfalls groß. "Wir sind überglücklich. Wir haben gewusst, dass es ein schwieriges Spiel wird", sagte Andreas Gruber im ORF. Der Angreifer hatte in der zweiten Hälfte den Ausgleich erzielt, nachdem die Gastgeber in Führung gegangen waren und damit für etwas Herzklopfen in Violett sorgten. "Das zeigt, was wir für eine Charakter-Mannschaft sind. Wir haben gleich weitergemacht, Gas gegeben und postwendend den Ausgleich gemacht", betonte Gruber, der einen gerechten Sieg sah.

Flügelflitzer Manuel Polster schoss die Mannschaft von Michael Wimmer mit seinem ersten Europacup-Tor sehenswert zum Sieg. "Es freut mich, dass ich dem Team ein bisschen Sicherheit geben konnte. Ich habe es nicht immer leicht", sagte der 20-Jährige. "Es war ein hektisches Spiel, es ging die ganze Zeit hin und her. Ich bin stolz auf das Team."

Auch Trainer Wimmer war zufrieden mit dem Ergebnis, auch wenn auf dem Rasen in Spiel eins nach dem Abgang von Torjäger Haris Tabakovic bei weitem nicht alles passte. "Wir mussten uns auch ein bisschen neu finden von der Systematik her. Das hat in der ersten Halbzeit noch nicht so gut funktioniert", analysierte Wimmer. Am Ende des Tages "sind wir zufrieden, dass wir gewonnen haben", ergänzte der Deutsche.

Doppelspitze Dominik Fitz und Manfred Fischer 

Wie genau Tabakovic, der zu Hertha BSC in die 2. deutsche Bundesliga gewechselt ist, in Zukunft ersetzt wird, ist derzeit noch offen. In Bosnien übernahm diese Rolle hauptsächlich Gruber, der abwechselnd mit Dominik Fitz und Manfred Fischer eine Doppelspitze bildete und viel im Zentrum agierte. Allerdings sorgten eine löchrige Restverteidigung sowie eine erhebliche Konteranfälligkeit immer wieder für Bauchweh bei Wimmer. Banja Luka habe das schon mit einer anderen Energie gespielt als im Hinspiel, betonte der Coach. Die Bosnier vergaben einige glänzende Möglichkeiten.

An Legia Warschau haben die Favoritner jedenfalls gute Erinnerungen, der polnische Vizemeister stieg alles andere als souverän in die nächste Runde auf. Legia besiegte Ordabasy Schymkent aus Kasachstan zu Hause mit 3:2, auswärts hatte es für die Mannschaft von Trainer Kosta Runjaic ein 2:2 gegeben. Die Austria gastiert am 10. August in Warschau und hat eine Woche später im Rückspiel Heimvorteil. Sollte die Wimmer-Elf den Aufstieg schaffen, ginge es im Play-off gegen einen wohl hochklassigen Gegner um die Teilnahme an der ECL-Gruppenphase, da die Wiener ungesetzt sind.