Für Marcel Sabitzer und Manchester United ist der Traum vom Europa-League-Titel beim sechsfachen Rekordgewinner FC Sevilla geplatzt. Die späten Gegentore vom 2:2 im Heimhinspiel rächten sich am Donnerstag ebenso wie zwei peinliche Schnitzer, die Engländer unterlagen mit 0:3 (0:1) und müssen die anvisierte Champions-League-Qualifikation nun über die Premier League schaffen. Sevillas Halbfinalgegner am 11. und 18. Mai ist Juventus Turin, das die Hürde Sporting Lissabon nahm.
Leverkusen ist nach einem 4:1 über Union Saint-Gilloise Deutschlands letzte Hoffnung auf einen Europacuptitel. Der Gegner lautete AS Roma. Der regierende Titelträger der Conference League setzte sich mit Startrainer José Mourinho gegen Feyenoord Rotterdam (mit ÖFB-Teamspieler Gernot Trauner) mit 4:1 nach Verlängerung durch. Nach regulärer Spielzeit war mit dem 2:1 für die Italiener das Hinspielergebnis (1:0 für Feyenoord) egalisiert.
In Sevilla bekam Sabitzer, nach einer leichten Blessur vor dem jüngsten Premier-League-Spiel rechtzeitig wieder fit geworden, die Motivation der Gastgeber gleich zu Beginn zu spüren. Kaum hatte man den Steirer nach einem Check an der Seitenlinie von Sevillas Ersatzbank "geschält", kam es aber wesentlich schlimmer für die Engländer. Harry Maguire, Eigentorschütze im Hinspiel, eröffnete dem aktuellen Tabellen-13. von La Liga mit einem kapitalen Rückpassfehler die Chance aufs 1:0, Youssef En-Nesyri nützte das trocken aus (8.).
Im Gegensatz zum letztwöchigen Duell, als United nach schnellen Sabitzer-Toren es verabsäumte, einen klareren Erfolg gegen die lange handzahmen Spanier herauszuschießen, war Sevilla diesmal das tonangebende Team. Kurz vor der Pause zählte der nächste Treffer von Lucas Ocampos (42.) wegen Abseits aber nicht, quasi mit Wiederbeginn holte Sevilla das nach. Per Kopf und Unterlatte traf Loic Bade nach Corner zum 2:0 und damit zur Vorentscheidung. United legte in der Folge zwar zu, blieb aber ohne klare Chancen. Sabitzer machte in der 68. Minute Platz für Fred, im Finish schlug En-Nesyri nach schwerem Patzer von United-Goalie David DeGea ein weiteres Mal zu (81.).
Juventus ging bei Sporting Lissabon, beflügelt von der Suspendierung des 15-Punkte-Abzugs in der Serie A Stunden davor, dank Adrien Rabiot (9.) in Führung, musste nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel aber hart arbeiten. Denn die Portugiesen fanden durch den Foulelfer von Marcus Edwards (20.) die richtige Antwort und hatten durchaus noch Möglichkeiten auf den Führungstreffer.
Leverkusen führte in Brüssel dank Traumstart durch Moussa Diaby (2.) und später Mitchel Bakker (37.) sowie Jeremie Frimpong (60.) mit 3:0 und ließ sich den Aufstieg nicht mehr nehmen. Zudem traf Adam Hlozek (79.) für die Deutschen, Casper Terho (65.) erzielte das Ehrentor für die Gastgeber.
In der Conference League kam Fiorentina zu Hause dank zweier später Tore von Riccardo Sottil (78.) und Gaetano Castrovilli (92.) gegen Lech Posen von 0:3 noch auf 2:3 zurück und erreichte so mit dem Gesamtscore von 6:4 das Halbfinale. Gegner ist dort der FC Basel, der Nizza nach Verlängerung ausschaltete. Damit gelang Ex-Sturm-Trainer Heiko Vogel, der bei den Schweizern als Sportdirektor nur interimistisch das Coaching übernimmt, eine Sensation.
AZ Alkmaar machte mit dem 2:0 nach 90 bzw. 120 Minuten gegen RSC Anderlecht das 0:2 aus dem Hinspiel wett und setzte sich im Elferschießen mit 4:1 durch. Die Niederländer treffen auf West Ham United, das nach 0:1-Rückstand gegen KAA Gent innerhalb von neun Minuten durch Lucas Paqueta (55.), Declan Rice (58.) und Michail Antonio (63.) die perfekte Wende schafften und schließlich 4:1 bzw. gesamt 5:2 siegte.