Marcel Sabitzer hat am Donnerstag in der Fußball-Europa-League eine Achterbahnfahrt der Gefühle erlebt. Zunächst versetzte der ÖFB-Legionär das Old Trafford zwei Mal in Ekstase, am Ende gab Manchester United im Viertelfinal-Hinspiel den sicher geglaubten Erfolg gegen Sevilla leichtfertig aus der Hand. "Ich weiß, dass es etwas Besonderes ist, für so einen Verein einen Doppelpack zu machen", sagte Sabitzer, für den unmittelbar nach dem 2:2-Remis aber die Enttäuschung überwog.
Im Duell mit dem Rekordchampion brachte ein stark aufspielender Sabitzer die "Red Devils" mit einem leicht abgefälschten Schuss ins kurze Eck in Führung. Nur sieben Minuten später blieb der 29-Jährige im Eins-gegen-eins mit dem Tormann der Gäste eiskalt und schnürte nach 21 Minuten den frühesten Doppelpack eines United-Spielers in der Europa League. Danach verabsäumte es Manchester, den Sack zuzumachen. "Wir müssen das Spiel killen, wir müssen das dritte Tor machen", beklagte der ÖFB-Legionär bei ServusTV.
Zwei späte Eigentore verhinderten schlussendlich den Erfolg und eine bessere Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Donnerstag. "So ist es natürlich etwas schwieriger, aber wir werden dorthin fahren, um weiterzukommen", sagte Sabitzer, der in seinem 73. Europacup-Spiel seinen zweiten Doppelpack erzielte. Zuvor hatte er im März 2020 beim 3:0-Erfolg mit Leipzig gegen Tottenham in der Champions League doppelt getroffen.
Für den überzeugenden Auftritt erntete der Sabitzer auch Lob von seinem Trainer. "Er hat eine super Leistung gebracht. Zwei Tore gemacht, aber nicht nur die Tore gemacht. Seine Laufwege waren sehr gut. Er hat gute Entscheidungen getroffen und gegen den Ball sehr gut mitgearbeitet", analysierte Erik ten Hag, der Sabitzer in den letzten Spielen direkt hinter der Spitze aufgeboten hatte. Auf der Position des "Zehners" fühlt sich der in starker Form spielende ÖFB-Legionär sichtlich wohl und belebt das Offensivspiel Uniteds.
Mit den zuletzt gezeigten Leistung erhöht die Bayern-Leihgabe wohl auch die Chancen, über die Saison hinaus auf der Insel zu bleiben. Sabitzer selbst mache sich darüber aktuell keine Gedanken: "Ich genieße es hier zu sein und bin froh, wie es gerade läuft. Ich werde bis Ende Mai, Anfang Juni weitermachen, und dann werden wir sehen." Trainer ten Hag zeigte sich mit der bisherigen Entwicklung Sabitzers unter seiner Regie sehr zufrieden und rechne hinsichtlich eines Verbleibs mit "guten Chancen".
Unterdessen gelang Gernot Trauner mit Feyenoord Rotterdam gegen die AS Roma eine kleine Revanche für das verlorene Conference-League-Finale des Vorjahres. "In Summe geht der Sieg in Ordnung. Wir haben gewusst, dass es ein knappes Spiel werden wird", sagte der ÖFB-Legionär nach dem 1:0-Erfolg bei Sky.
Der 31-jährige Linzer agierte in der Innenverteidigung über die gesamte Spielzeit äußerst souverän, offenbarte defensiv kaum Schwächen und leitete mit seiner starken Spieleröffnung einige Vorstöße ein. Mit Blick auf das Rückspiel sprach Trauner von "einer guten Ausgangslage. Wir wissen aber auch, dass noch lange nichts gewonnen ist."