Red Bull Salzburg hat den Aufstieg ins Achtelfinale der Fußball-Europa-League verpasst. Österreichs Serienmeister kassierte am Donnerstag im Zwischenrunden-Rückspiel eine 0:2-Niederlage bei AS Roma, das 1:0 der "Bullen" vor einer Woche in Wals-Siezenheim war daher zu wenig. Andrea Belotti (33.) und Paulo Dybala (40.) erzielten vor 62.593 Zuschauern im ausverkauften Stadio Olimpico die Tore für die vor der Pause klar überlegenen Italiener.
Das Schicksal der Salzburger wurde bereits in der ersten Hälfte besiegelt. Die Truppe von Coach Matthias Jaissle lief da fast ausschließlich Ball und Gegner hinterher, und wenn das Spielgerät doch einmal in den Reihen der Gäste landete, dann nur für kurze Zeit. Dadurch blieben die erhofften Umschaltmomente aus und man konnte sich nicht aus der Umklammerung der "Giallorossi" befreien.
Zum ersten Mal richtig gefährlich wurde es in der neunten Minute, als Goalie Philipp Köhn nach einem Corner von Lorenzo Pellegrini einen Schuss von Dybala kurz abwehrte. Den abspringenden Ball köpfelte der argentinische Weltmeister an die Latte. Roma drückte weiterhin, ein Gewaltschuss von Ibanez landete im Außennetz (22.), ein Versuch von Dybala aus guter Position verfehlte ebenfalls das Tor (28.) und ein Flachschuss von Pellegrini wurde zur Beute von Köhn (32.).
Bullen zu ungefährlich
Sekunden später war die Salzburger Abwehr erstmals geknackt. Leonardo Spinazzola marschierte auf der linken Seite auf und davon, seine Hereingabe verwertete Belotti aus kurzer Distanz per Kopf. Sieben Minuten später legte Roma nach. Wieder war Spinazzola auf der linken Seite nicht zu halten, diesmal wurde seine Flanke mit einem überlegten Volley von Dybala in einen Treffer umgemünzt.
Salzburg trat vor der Pause nur selten in der Offensive in Erscheinung. In der 13. Minute landete der Ball eher zufällig bei Maurits Kjaergaard, der Däne schoss jedoch aus rund sieben Metern klar daneben. In der 35. Minute flog ein Kopfball von Junior Adamu deutlich über die Latte.
Nach dem Seitenwechsel ließen es die Gastgeber etwas ruhiger angehen. Salzburg erhielt mehr Gelegenheiten zum geordneten Spielaufbau, nützte sie aber nicht. Adamu erwischte in der 52. Minute im Fünfer eine Flanke von Nicolas Seiwald nicht richtig, ansonsten waren die "Bullen" von dem Auswärtstor, das eine Verlängerung bedeutet hätte, weit entfernt. Daran änderte auch die Einwechslung des zuletzt an Magen-Darm-Problemen laborierenden Luka Sucic zur Pause nichts, später zeigte der Eintausch von Benjamin Sesko ebenfalls keine Wirkung.
Das Team von Starcoach Jose Mourinho musste kein Risiko mehr eingehen, spielte den Vorsprung ohne gröbere Probleme über die Zeit und sorgte so dafür, dass die Salzburger zum fünften Mal in Folge in einer K.o.-Runde eines Europacup-Hauptbewerbs scheiterten. Zuletzt gelang im Februar 2019 gegen Club Brügge der Aufstieg ins Europa-League-Achtelfinale, danach zog man gegen Napoli, Eintracht Frankfurt, Villarreal und Bayern München den Kürzeren.
"Vor allem in der ersten Hälfte haben wir zu wenig Entlastung geschafft, wir waren immer nur kurz in Ballbesitz", sagte Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer nach dem Spiel. "In der zweiten Hälfte war es besser, vielleicht hat aber auch Roma nicht mehr so viel fürs Spiel gemacht. Wir sind nur zu wenigen Möglichkeiten gekommen, aber auf so einem Niveau muss man aus ganz wenig viel machen. Wir haben unser Pressing nicht auf den Platz gebracht."
Auch Nicolas Seiwald zeigte sich kritisch: "Wir haben in der ersten Hälfte nicht unsere Leistung auf den Platz gebracht. Wir waren gegen den Ball zu schlecht unterwegs und haben es Roma zu leicht gemacht. In der zweiten Hälfte konnten wir uns auch keine echten Chancen herausspielen."