3,500 Punkte holten die rot-weiß-roten Vertreter in der bisherigen Europacupsaison, damit liegt Österreich aktuell auf dem geteilten 21. Platz. Nach der Rekordsaison 2020/21 mit 10,400 Zählern droht Österreich ein herber Rückschlag im Kampf um internationale Startplätze, auch weil durch das Ausscheiden von WAC und Rapid im Play-off zur Conference League mit Salzburg, Sturm und der Austria nur drei heimische Vertreter in den internationalen Gruppenphasen spielen - und das in durchaus herausfordernden Gruppen.
Besonders das Aus von Rapid tut weh, weil - so möchte man meinen - dieses vermeidbar war. Gegen den FC Vaduz folgte mit einem 1:2-Gesamtscore das bittere Aus, die Liechtensteiner zogen als erster Verein ihres Landes überhaupt in eine Europacup-Gruppenphase ein. Und auch dort zeigt der Schweizer Zweitligist, dass mit ihm nicht zu spaßen ist: Nach drei Spieltagen hält das Team rund um die Österreicher Manuel Sutter, Anes Omerovic und Kristijan Dobras bei zwei Punkten, knöpfte Apollon Limassol und Dnipro je ein Remis ab und musste sich nur Alkmaar geschlagen geben.
Die beeindruckende Reise durch Europa spiegelt sich auch in der Fünfjahreswertung wider - und wie! Nur England und Spanien, die beiden führenden Nationen des Rankings, haben bislang mehr Zähler geholt als Liechtenstein. Ganze 6,500 Punkte kann der Zwergstaat bereits aufweisen, mehr als in den vergangenen vier Jahren (1,500, 2,500, 0,500, 0,000) zusammen - und alle gehen auf das Konto Vaduz'. Denn während bei Österreich beispielsweise alle geholten Siege und Unentschieden durch fünf dividiert werden, schickt Liechtenstein als einziger Verband jährlich nur einen Vertreter ins Rennen - und hält dementsprechend bei einem Divisor von 1.
Nach drei Siegen gegen Rapid, Konyaspor und Koper in der Qualifikationsphase, die jeweils einen Punkt gebracht haben, drei Remis gegen selbige Klubs (0,5) sowie den zwei Unentschieden in der Gruppenphase (je 1 Punkt) ist Liechtenstein in der Fünfjahreswertung ein gewaltiger Vorstoß von Platz 49 auf 34 gelungen - Tendenz steigend. Zwei Siege (je 2 Punkte) noch und Liechtenstein hätte gar Österreichs Rekordsaison übertroffen. Dass sich an der Startplatz-Vergabe des Ländle-Nachbarstaats etwas ändert, müsste sich ein Jahr wie dieses aber wohl noch öfters wiederholen.
Denn obgleich die sieben Vereine Liechtensteins im Schweizer Liga-System eingegliedert sind, wird der Platz für die Qualifikation zur Conference League über den Liechtensteiner Cup vergeben. Im Finale dessen sind im Übrigen über die Jahre bereits alle sieben Vereine des Landes gestanden - in Europa einzigartig. Eine Teilnahme an der Europa League wäre für den Cupsieger nur durch den Gewinn der Conference League möglich.