Gleich drei heimische Klubs kämpfen heute im jeweils ersten von zwei Spielen um den Einzug in eine europäische Gruppenphase. Während die Wiener Austria bei einem Ausscheiden gegen Fenerbahce Istanbul (21 Uhr, ORF 1 live) im Play-off zur Europa League den Platz in der Conference-League-Gruppenphase auf jeden Fall sicher hätte, müssen sich Rapid und der WAC im Play-off zur Conference League gegen ihre Gegner durchsetzen. Die Wiener treffen auf Vaduz (20 Uhr, ORF 1 live), die Wolfsberger auf Molde (19 Uhr, ORF 1 live), beide Österreicher spielen zunächst auswärts.

Die Gegner

Austria Wien hat mit dem türkischen Großklub Fenerbahce ein schweres Los gezogen, in der Champions-League-Qualifikation hatten die Türken gegen den späteren Sturm-Gegner Dynamo Kiew das Nachsehen. "Wir sind zwar Außenseiter, aber wir werden ein Außenseiter sein, der sich etwas zutraut", sagt Trainer Manfred Schmid. Für Erzrivale Rapid darf Vaduz hingegen kein Stolperstein sein. Für den Cupsieger aus Liechtenstein, aktuell Neunter der zweithöchsten Schweizer Spielklasse, ist es das Spiel des Lebens. Der WAC dürfte mit dem norwegischen Vizemeister Molde, der aktuell überlegen Tabellenführer ist, weitaus mehr zu kämpfen haben.

Preisgeld

Bei einem Weiterkommen winken der Wiener Austria in der Europa League ein Startgeld von 3,63 Millionen Euro, jenes für die Conference-League-Gruppenphase beträgt 2,94 Millionen Euro. Jeder Sieg in der Europa League bringt dann 630.000 Euro, in der Conference League ist er 500.000 Euro wert.

Fünfjahreswertung

Nach der letztjährigen Rekordsaison, in der Österreich 10,400 Punkte in der Fünfjahreswertung einfahren konnte, gibt es kein Ausruhen. Österreich rangiert derzeit auf Rang neun, der Vorsprung auf das zehntplatzierte Belgien beträgt aktuell nur 0,6 Zähler. Ein kleines Polster gibt es auf den Elften Serbien, der bei 28,375 Punkten hält, also bei 2,325 weniger als Österreich. Nur bis Platz zehn ist ein fixer Teilnehmer an der Champions-League-Gruppenphase garantiert. Durch Rapid (2 Siege, 1 Remis), der WAC (1 Sieg, 1 Remis) und Salzburg, das als Fixteilnehmer an der Champions-League-Gruppenphase vier Bonuspunkte sicher hat, hat Österreich bislang in dieser Saison 1,600 Punkte geholt. Ein Sieg in der Qualifikationsphase bringt einen Punkt, der wiederum durch die Anzahl aller Teilnehmer pro Nation dividiert wird - gewinnt beispielsweise Rapid das heutige Auswärtsspiel gegen Vaduz, werden Österreich effektiv 0,200 Punkte zugeschrieben. 0,5 Punkte gibt es für ein Unentschieden. Gewertet werden jeweils die Ergebnisse nach 90 bzw. 120 Minuten, Elfmeterschießen werden nicht in die Wertung genommen. Ab der Gruppenphase gibt es für jeden Sieg 2 Punkte, für jedes Remis 1. Der Gruppensieger in der Europa League erhält zudem vier Bonuspunkte, der Zweite zwei - in der Conference League gibt es jeweils die Hälfte.

Mögliche Premiere

Schaffen es Rapid und der WAC, ihre Hürden zu überstehen, bedeutete dies eine Premiere für den heimischen Fußball. Nie zuvor sind gleich fünf österreichische Klubs zugleich in einer europäischen Gruppenphase gestanden. Dreimal ist es bislang gelungen, vier Teams unterzubringen: 2009/10 (EL: Salzburg, Rapid, Austria, Sturm), 2020/21 (CL: Salzburg, EL: Rapid, LASK, WAC) und 2021/22 (CL: Salzburg, EL: Sturm, Rapid, ECL: LASK).