Ralph Hasenhüttl beschritt Neuland für österreichische Trainer, als er im Jahr 2018 "Manager" des FC Southampton wurde, Trainer und Sportdirektor in Personalunion. Er spielte sich in die Herzen der Fans, als er die "Saints" noch auf Rang elf in der Abschlusstabelle führte. Seither geriet der Motor ins Stocken, in den vergangenen beiden Saisonen gab es am Ende jeweils nur Platz 15. Und deswegen scheint es nun eng für den 54-Jährigen zu werden, wenn man der englischen Presse Glauben schenkt.

Das hat wohl auch damit zu tun, dass der Klub im Jänner einen neuen Mehrheitseigentümer bekam: "Sport Republic", im Besitz des serbischen Milliardärs Dragan Solak (einem Medien-Mogul) und des Ex-Sportdirektors des FC Brentford, Rasmus Ankersen, übernahm die Mehrheitsanteile vom Chinesen Gao Jisheng für 200 Millionen Pfund.

Und, so schrieb die "Sun": Jetzt rührt man um, weil der 15. Endrang mit "schockierender Form" gegen Saisonende - die "Saints" blieben zehn Spiele ohne Sieg - dem Anspruch nicht genügt. Demnach kämpft Hasenhüttl aber um seinen Job. Laut "Daily Mail" gibt es zwei Szenarien: Entweder Hasenhüttl geht, oder der Grazer bleibt, aber dessen gesamtes Betreuerteam wird entlassen. Das, so schreibt die Sun, würde zu Hasenhüttl passen, denn: "Er ist bekannt für sein großes Ego und glücklich, wenn er nach einem Sieg die volle Verantwortung dafür übernehmen kann. Aber nach Niederlagen ist der Österreicher ebenso glücklich, wenn er mit dem Finger auf sein Team zeigen kann."

Was für Hasenhüttls Verbleib spricht: Er hat seine Spielphilosophie - eine "Hybridversion" von Ralf Rangnicks Pressing-Fußball, wie es die Sun nennt - im gesamten Verein bis in die Jugend implementiert. Ein Wechsel müsste also einen gesamten Kulturwechsel im Verein zur Folge haben und deshalb schnell erfolgen.

Ergänzung: Southampton kommt diesen Sommer nach Österreich, wird in Klagenfurt auf die Austria treffen. Die Frage ist nur, ob mit Hasenhüttl auf der Bank - oder ohne.