Martin Hinteregger hat einen Einsatz im Europa-League-Finale endgültig abgehakt. "Diese Art der Verletzung habe ich zuvor nicht gehabt. Deshalb habe ich gleich auf dem Platz gemerkt, oje, das war es jetzt", sagte der Verteidiger von Eintracht Frankfurt in einem am Montag auf der Vereinshomepage veröffentlichten Interview. Zur Ausfalldauer sagte Hinteregger: "Ob das jetzt, drei, vier oder sechs Wochen dauert, ist nicht wichtig, weil danach ohnehin Urlaub ist."
Er sei zur Vorbereitung nach seinem "besten Rehatraining wieder topfit", versprach der Kärntner. Er droht damit auch die Premierenspiele von Ralf Rangnick als ÖFB-Teamchef Anfang Juni zu verpassen. Hinteregger hat sich im Halbfinal-Rückspiel gegen West Ham United (1:0) eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen und musste ausgewechselt werden.
"Kein Unterschied, wenn alle in Form sind"
Im Finale in Sevilla am Mittwoch gegen die Glasgow Rangers seien seine Kollegen auch ohne ihn bestens aufgestellt. "Es ist zum Glück eine Position, die wir verkraften können. Denn wir haben wirklich hervorragende Verteidiger. Wenn alle in Form sind, macht es keinen großen Unterschied, ob Makoto Hasebe, Tuta oder ich hinten spielen", sagte Hinteregger. Vor drei Jahren war er im Halbfinale gegen Chelsea zum tragischen Held geworden, weil er den entscheidenden Elfmeter verschoss. Nun wird er im Finale wieder nur zuschauen können.
Dabei hatte er zuletzt mit Barca-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang oder West Hams Michail Antonio als Gegenspieler seine Freude. "Es war klar für mich, dass ich gegen die gut spielen würde." Nach einem Formtief im Herbst wurde die Verbissenheit, zuvor auch die Kapitänsschleife abgelegt. "Ich war einfach wieder lockerer, habe mich ein bissl gehen lassen, entspannt, wie ich eben bin - ein Österreicher halt", sagte der in Frankfurt als "Hinti" verehrte Profi. Er betonte angesichts fortwährender Gerüchte um seinen professionellen Zugang, auch im Herbst "wie der größte Vollprofi" gelebt zu haben.
Der Auftritt im Camp Nou gegen Barcelona hat sich bei ihm als magischer Moment eingebrannt. "Es war alles in allem einfach perfekt", sagte Hinteregger über das 3:2 im Europa-League-Viertelfinale. "Das wird der Moment meiner Karriere vielleicht bleiben - oder der am Mittwoch."