In England ist das Besucherwesen bei Fußballspielen der höheren Ordnung streng reglementiert. Daher erhielt Eintracht Frankfurt von West Ham vorab den Hinweis, dass eine Invasion deutscher Fans wie in Barcelona – 30.000 waren da im Camp Nou – in London nicht möglich sein werde.
In den deutschen Medien wurde dies als Drohung interpretiert, doch dabei handelt es sich um ein Missverständnis, denn auswärtige Anhänger müssen grundsätzlich in dem dafür vorgesehenen Sektor Platz nehmen. Damit können nur 3000 Frankfurter Fans dem Europa-League-Semifinal-Hinspiel der Eintracht in London (Donnerstag, 21 Uhr) beiwohnen.
Sollten Frankfurt-Fans in fremden Revieren, also mitten unter den Einheimischen, aufgespürt werden, so haben diese mit einem sofortigen Stadionverweis zu rechnen. Diese nach außen hin etwas übertrieben wirkende Maßnahme dient der Vorbeugung von Auseinandersetzungen rivalisierender Fans, ist also ein wirksames Sicherheitsinstrument und keineswegs als Schikane gedacht, auch wenn sie in Deutschland nun teilweise als solche verstanden wird.
Abgesehen davon waren bereits im März Fans der Eintracht und von West Ham in Sevilla aufeinandergetroffen. Wie es der Zufall wollte, hatten die beiden Teams in der Europa League binnen 24 Stunden in der andalusischen Hauptstadt gegen Betis bzw. den FC Sevilla gespielt. Damals gab es mehrere Festnahmen und auch Verletzte. Ähnliches wird am Donnerstag befürchtet, die Sicherheitsvorkehrungen wurden daher verschärft.