Rapid Wien muss warten. Wer Gegner im Play-off zur Teilnahme am Achtelfinale der Fußball-Conference League sein wird, dürfte sich am grünen Tisch entscheiden. Tottenham aus der englischen Premier League oder Vitesse Arnheim aus der niederländischen Ehrendivision wird sich den Grünweißen am 17. und 24. Februar gegenüberstellen. Rapid hat im ersten Duell Heimvorteil.
Die in der Auslosung ungesetzten Hütteldorfer waren als Dritter der Gruppenphase der Europa League in den dritthöchsten europäischen Clubbewerb umgestiegen. Tottenham und Vitesse standen sich in der Gruppenphase der Conference League gegenüber. Diese ist jedoch noch nicht ausgespielt. Die Spurs wollten zum Abschluss gegen Stade Rennes aufgrund von mehreren Corona-Infektionen im Team nicht antreten, das Spiel wurde verschoben. Bis dato ist noch kein Nachtragstermin gefunden.
Der Ball liegt bei der Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer der UEFA. Die Gruppenphase muss bis zum 31. Dezember abgeschlossen sein. Sollte eine fristgemäße Neuansetzung nicht möglich sein, würde laut UEFA-Reglement jener Verein dafür verantwortlich gemacht werden, der nicht teilnehmen kann. Dies würde auf ein 0:3 von Tottenham hinauslaufen. Die Londoner haben einen engen Terminplan, sie müssten gegen Gruppensieger Rennes außerdem gewinnen, um Vitesse noch vom zweiten Rang zu verdrängen.
Aus derzeitiger Sicht spricht viel für ein Duell mit Vitesse, wo seit Sommer 2020 mit Thomas Letsch ein ehemaliger Austria-Trainer werkt. In der Ehrendivision liegt die Mannschaft derzeit auf dem vierten Platz hinter den Spitzenteams PSV Eindhoven, Ajax Amsterdam und Feyenoord Rotterdam. Tottenham wird von Antonio Conte trainiert, der Italiener übernahm Anfang November nach einem schwachen Saisonstart vom beurlaubten Nuno Espirito Santo. In der Premier League ist der Club momentan Siebenter.
Rapids Neo-Trainer Ferdinand Feldhofer kann mit beiden Namen etwas anfangen. Als Coach des WAC traf er im vergangenen Februar im Europa-League-Sechzehntelfinale auf die Spurs und schied mit den Lavanttalern mit einem Gesamtscore von 1:8 aus. "Da hätte ich noch eine Rechnung offen", meinte der Steirer nach der Auslosung. Auch mit Clubs aus den Niederlanden hat er mit den Wolfsbergern Erfahrung gemacht. Feyenoord wurde im Vorjahr in der Europa League zweimal besiegt. "Ich denke, dass die Bilanz Österreich gegen Holland in den letzten Jahren sehr positiv für Österreich ausgefallen ist", erklärte Feldhofer.
Für Sportchef Zoran Barisic war es "ein Los, das sich sehen lassen kann. Meiner Meinung nach hätten wir keinen stärkeren Gegner ziehen können". Über Tottenham - "eine englische Spitzenmannschaft gespickt mit internationalen Superstars" - brauche man kein Wort verlieren. "Vitesse ist eine holländische Topmannschaft, die in den letzten Jahren immer mit vorne dabei ist. Sie haben international eine sehr gute Saison in einer sehr herausfordernden Gruppe gespielt", merkte Barisic an.