Die Londoner Polizei hat nach Fan-Tumulten im Rahmen des Europa-League-Spiels zwischen West Ham United und Rapid Wien (2:0) drei Festnahmen getätigt. Zwei der Betroffenen wurden aufgrund von Angriffen gegen Polizeibeamte festgenommen, die dritte Person wegen Waffenbesitz, zitierten englische Medien Freitagnachmittag aus einem Bericht der Metropolitan Police. Über die Nationalitäten wurde nichts bekannt.
Nach der 1:0-Führung durch West Hams Declan Rice hatten sich die offenbar schon vor Anpfiff aufgebauten Spannungen auf den Rängen um den Sektor der mitgereisten Rapid-Fans entladen. Englische Anhänger provozierten, die Gästefans wollten laut TV-Bildern daraufhin zum Sektor der West-Ham-Anhänger gelangen. Mit der Stadion-Security gab es Scharmützel, die Polizei schritt ein. Es flogen Trinkflaschen. Wie auf Videos zu sehen war, diente auch ein leerer Trinkwasserbehälter als Wurfgeschoß. Danach beruhigte sich die Lage.
Wie der "Evening Standard" schrieb, seien auch Fanbetreuer des österreichischen Klubs mit Verhaftungen bedroht worden, nachdem sie nach Schlusspfiff mit West-Ham-Personal argumentiert hätten. Dieses warf den Gästen demnach vor, Probleme während der Partie verursacht zu haben. Über den Status der Verhafteten wurde vorerst nichts bekannt. Die "Rechtshilfe Rapid" schrieb Freitagmittag auf Twitter: "Soweit wir wissen, sind seit den frühen Morgenstunden wieder alle mitgereisten Rapid-Fans frei." Insgesamt rund 1300 Anhänger der Grün-Weißen waren nach London gereist.
West Ham arbeite nun mit der Polizei zusammen, um die Vorfälle aufzuarbeiten und die Beteiligten zu identifizieren, hieß es aus London. Auch die UEFA warte demnach nun einmal den Matchbericht der Offiziellen und der eigenen Delegation ab. Danach werde entschieden, ob eine Untersuchung eingeleitet wird. Im Regulativ des europäischen Dachverbandes sind beim Werfen von Gegenständen bzw. anderen Fan-Ausschreitungen zumindest Geldstrafen vorgesehen.