Für Sturm Graz liegt das Ticket für die Gruppenphase der Fußball-Europa-League griffbereit. Nach dem 3:1-Erfolg bei NS Mura haben die Steirer am Donnerstag (21.00 Uhr/live ORF 1) im Play-off-Rückspiel in der eigenen Merkur Arena alle Trümpfe in der Hand. Ein Aufstieg würde eine lange Durststrecke beenden, wäre es doch die erste Teilnahme an der Europa League sowie auch an einer europäischen Gruppenphase seit dem Herbst 2011.
Das wäre das Highlight der bisherigen Amtszeit von ChristianIlzer. Unter dem 43-Jährigen hat sich Sturm wieder zu einem absoluten Topclub in Österreich gemausert, was auch durch Rang zwei nach fünf Runden in der Bundesliga untermauert wird. Als Belohnung wurden am Tag vor dem Rückspiel gegen Mura die Arbeitspapiere vom Chefcoach wie auch von Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker vorzeitig um ein Jahr bis Sommer 2024 verlängert. Die Euphorie in Graz ist momentan sehr groß.
"Wir brauchen morgen aber einen hoch konzentrierten Auftritt über die gesamte Spielzeit", warnte Ilzer. Sein Respekt vor dem Gegner ist trotz des souveränen Erfolges auf slowenischem Boden groß. "Mura ist wie eine Katze, die sieben Leben hat. Das, weil sie sehr gut umschalten und uns in jeder Phase gefährlich werden können. Zudem nötigt ihre Entwicklung Respekt ab", sagte der Steirer. Die magere Vorstellung des slowenischen Meisters in der laufenden Ligasaison - als Siebenter fünf Punkte nach fünf Spielen - dürfe man nicht überbewerten. "Man darf sich nicht von der Tabelle blenden lassen. Sie haben in der Meisterschaft ein ganz anders Personal am Platz."
Auch JakobJantscher, der vor einer Woche den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte, pflichtete seinem Trainer bei: „Wir werden noch sehr gute 90 Minuten in Graz brauchen, damit wir diese Hürde nehmen.“
Jenes von Sturm hat sich gegenüber den jüngsten Auftritten nicht verändert. Der Kampf ums Leiberl ist groß. "Ich habe im Training eine sehr aktive, aggressive Stimmung erlebt", berichtete Ilzer. Das gilt es in die Partie mitzunehmen. "Wir müssen mit der nötigen Schärfe und Qualität ins Spiel gehen, gegen eine Mannschaft mit viel Charakter", so der Sturm-Coach. Bei der Generalprobe teilte man zu Hause gegen die Wiener Austria beim 2:2 die Punkte. "Die zweite Halbzeit gegen die Austria stimmt mich optimistisch, da ist es in die richtige Richtung gegangen, hatten wir auch spielerische Lösungen."
Mura kommt mit einem Erfolgserlebnis im Gepäck, feierte am Sonntag mit einem 1:0 gegen Celje den ersten Liga-Saisonsieg. Die Ausgangsposition am Donnerstag ist für das Team von Trainer Ante Simundza keine neue. Auf dem Weg zum Meistertitel hatte man am letzten Spieltag einen Sieg mit zwei Toren Differenz benötigt. Der gelang mit einem 3:1 bei NK Maribor, womit man aufgrund des besseren Torverhältnisses die Nase vorne hatte. Dieses Ergebnis, wie auch jede Sturm-Niederlage mit zwei Toren Unterschied, würde diesmal eine Verlängerung bringen. Bis am Mittwoch waren 7.000 Tickets verkauft.
Selbst bei einer Niederlage im Playoff ist zumindest die Gruppenphase der UEFA Europa Conference League fix. Für Stefan Hierländer und Co. ist der Fokus aber natürlich voll und ganz auf das Erreichen der Europa League gerichtet. „Wir haben eine gute Ausgangsposition, die Sache ist jedoch noch nicht gegessen. Wir müssen noch gute 90 Minuten spielen. Der Grundstein ist einmal gelegt, aber es ist noch nichts entschieden“, betont der Kapitän.
Mögliche Aufstellungen
Sturm: Siebenhandl - Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante -
Gorenc Stankovic - Hierländer, Ljubic, Kiteishvili - Yeboah,
Jantscher
Ersatz: Schützenauer - Geyrhofer, Jäger, Prass, Kuen, Sarkaria,
Niangbo
Es fehlen: Ingolitsch (rekonvaleszent), F. Mwepu
(Trainingsrückstand), Trummer (muskuläre Probleme)
Mura: Obradovic - Karnicnik, Gorenc, Marusko - Kous, Kozar,
Bobicanec, Horvat, Sturm - Lotric, Skoflek
Ersatz: Zalokar - Karamarko, Lovric, Lorbek, Brkic, Pucko, T.
Cipot, Klepac, Marosa, Mandic