Österreich hat Europa auf der Fußballbühne wieder verlassen, zu früh, vor allem aus Sicht des FC Salzburg. Nach dem 0:2 vom Heimspiel war das Team von Jesse Marsch im Auswärtsmatch gegen Villarreal bestens unterwegs, um aber doch zu straucheln. Eine rasche 1:0-Führung führte am Ende in eine unglückliche und unverdiente Niederlage. Wie im Vorjahr kam im Sechzehntelfinale das Aus.

Das Wissen um den klaren Auftrag kombinierten die Salzburger gleich von Beginn an perfekt mit dem Selbstbewusstsein, zur Wende auf Basis ihrer Spielstärke befähigt zu sein. Sie sorgten bei den Spaniern mit permanentem Nachdrängen für unablässige Atemnot, und die erzwungene Einengung des Spielraums nötigte Villarreal bald zur ersten Fehlleistung. Patson Daka fing mit geistiger Frische und schnellen Beinen einen zu locker gespielten Pass von Torhüter Rulli ab, passte den Ball zur Mitte, wo Mergim Berisha stand und zur 1:0-Führung verwertete.

Das 2:0 schien nur eine Frage der Zeit, Daka hätte nach wunderbarem Blitzangriff beinahe für den Gesamtausgleich gesorgt, nach 30 Minuten stand es bei den Torversuchen 7:1 für die Gäste. Aber Villarreal nützte die einzige Chance vor der Pause zum Ausgleich. Dafür genügte eine Lücke in der Abwehr, der freigespielte Moreno ließ mit einem Haken Zlatko Junuzovic und Torhüter Cican Stankovic ins Leere laufen und drückte mit dem 1:1 wieder auf den Startknopf.

Trügerische Hoffnung

Nach einer Stunde weckte der deutsche Schiedsrichter Zwayer beim österreichischen Meister mit einem Elferpfiff die Hoffnung auf die neuerliche Führung, um sie nach Videostudium wieder zu zerstören. Ein Handspiel von Capoue wurde als nicht strafbar beurteilt. Abgesehen von dieser Situation fanden die Salzburger in der zweiten Hälfte jedoch kaum mehr einen Weg durch die von den Spaniern nun besser kontrollierten Gassen.

Dem Team des immer von einem positiven Ende überzeugten Jesse Marsch schien die Abstimmung zwischen der großen Qualität und dem Glauben an den Umschwung ein wenig abhandengekommen zu sein.
Eine schön herausgespielte Topchance des eingewechselten Luka Sucic, der knapp verzog, leitete die Schlussviertelstunde ein, die jedoch nicht mehr zum gewünschten Resultat führte.

Zu allem Überdruss verhalf ein Foul von Stankovic nach zu kurzem Rückpass von Junuzovic Villarreal sogar noch zum 2:1-Sieg aus dem dafür verhängten Elfer. „Mit zwei Leistungen wie heute haben wir eine größere Chance. Wir waren gut, und es ist schade, aber der Gegner hat im richtigen Moment ins Spiel gefunden“, meinte Marsch. "Es ist eine große Enttäuschung für mich persönlich und für uns als Verein und Mannschaft."