Eigentlich hätte die Frage der Begegnung zwischen Royal Antwerpen und dem LASK heißen müssen: Wer verschafft sich einen Vorteil, um gemeinsam mit Tottenham die Gruppenphase zu überstehen. Weil die Belgier in der Vorwoche aber die Spurs von Jose Mourinho besiegten, ging es nicht um das Schaffen eines Vorteils - es hatte Vorentscheidungscharakter. Verliert der LASK ist der K.o.-Phase-Zug wohl abgefahren.

Und dann war es noch ein Spiel, wo zwei Trainer, die auf Dreierkette, schnelles Umschalten und hohes Pressing setzen, aufeinandertreffen. Und da hatte die Elf von Dominik Thalhammer in der ersten halben Stunde klare Vorteile. Royal Antwerpen, bekannt für enorme Heimstärke, kam kaum aus der eigenen Hälfte - wenn, dann mit weit nach vor geschlagenen Bällen.

Der Liveticker zum Nachlesen!

Der LASK kombinierte gefällig und war nach Einwürfen von James Holland, der sein Comeback gab, mehrmals gefährlich. Durch Andreas Gruber etwa oder durch Marko Raguz. Der erste Abschluss von Antwerpen? Nach 34 Minuten - nicht, dass es gefährlich gewesen wäre. Einen Dämpfer für den LASK gab es wenige Minuten später: Raguz musste ausgewechselt werden, eine Verletzung am Knie macht es notwendig.

Verdacht auf Kreuzbandriss bei Marko Raguz
Verdacht auf Kreuzbandriss bei Marko Raguz © GEPA pictures

In der zweiten Hälfte startet Royal Antwerpen dann energischer. Und doch ging der LASK in Führung: Nach einem schönen Umschaltmoment gingen die Linzer durch Raguz-Ersatz Johannes Eggestein in Führung (54.). Andreas Gruber hat das Tor vorbereitet.

Gemächlich war es Antwerpen bis zum Tor der Linzer angegangen. Der drei Punkte gegen Tottenham sind eben Bonuspunkte. Und als der LASK dann führte, musste auch Antwerpen aufmachen. Gefährlich wurden die Belgier aber nicht. Über die Flügel oder durch die Mitte gelang nichts - und so probierten sie es immer wieder mit weiten Bällen über die letzte Kette der Linzer - da war Torhüter Alexander Schlager aber stets zur Stelle.

Das war auch James Holland - zu intensiv. Nach 68 Minuten ging der Australier an der Mittellinie unnötig und zu intensiv zu Werke und wurde mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Der LASK gab aber nicht nach, presste weiter hoch und Antwerpen kam zu keiner nennenswerten Chance mehr. Beeindruckende Zahl: Die Belgier waren zu Hause 539 Tage lang ungeschlagen.