Tottenham galt in der Europa League als großer Favorit der Gruppe J. Nach zwei Spieltagen liegt aber überraschend Royal Antwerpen an der Spitze. Heute um 21.00 Uhr gastiert der LASK beim belgischen Cupsieger und könnte mit einem Erfolg oder zumindest einem Unentschieden das Aufstiegsrennen zu einem Dreikampf machen.
LASK hat zuletzt innerhalb von acht Tagen drei Siege – gegen St. Pölten (4:0), Rasgrad (4:3) und Sturm (2:0) – gefeiert und flog mit entsprechendem Selbstvertrauen nach Belgien. "Wir haben gezeigt, dass wir einen extrem positiven Trend haben, dass wir uns in vielen Bereichen extrem weiterentwickelt haben. Aber es ist ein neues Spiel, es beginnt bei null. Wir müssen den Gegner neu bearbeiten und vor Probleme stellen, da hilft uns die Vergangenheit nicht viel", erklärte LASK-Trainer Dominik Thalhammer.
Mit Holland nach Belgien
Thalhammer erwartet einen Gegner, "der richtig stark ist. Es ist eine Top-Herausforderung für uns, ein sehr kniffliger Gegner, wo man gute Lösungen finden muss. Aber es ist ein Gegner, der für uns auch schlagbar ist", sagte der Trainer. Er kann wieder auf James Holland bauen, der seine Wadenverletzung auskuriert hat. Dafür fehlt Lukas Grgic gesperrt.
Nach der Auslosung war vor allem ein Duell mit Antwerpen um den zweiten Aufstiegsplatz hinter Tottenham erwartet worden. Daran hat auch der unerwartete Heimsieg der Belgier gegen den Gruppenfavoriten nichts geändert. Von einem Pflichtsieg, um im Rennen zu bleiben, wollte Thalhammer aber nicht sprechen. "Ein Sieg ist das erklärte Ziel. Es könnte aber auch ein Unentschieden reichen, vorausgesetzt, wir schlagen sie im Heimspiel. Es ist kein Muss, dort zu gewinnen", nahm er Druck von seiner Mannschaft.
Wiesinger: "Verlieren ist verboten"
Es könnte jedenfalls ein richtungsweisendes Spiel werden. Mit einem vollen Erfolg würde der LASK punktegleich mit Antwerpen und wohl auch Tottenham in die Halbzeit der Gruppenphase gehen und im nächsten Spiel am 26. November zu Hause gegen Antwerpen alle Trümpfe in der Hand halten.
Philipp Wiesinger sieht sich dafür gerüstet. "Verlieren ist verboten. Wir gehen rein, dass wir voll auf Sieg spielen und was mitnehmen. Wir haben sehr viel Selbstvertrauen, wie haben die letzten Spiele gut gespielt", betonte der Verteidiger, der mit seinen Kollegen am Dienstag per Video auf die Belgier eingestellt worden ist. "Wir haben gesehen, dass wir gute Chance haben, dort zu bestehen. Wir haben uns einen guten Plan zurechtgelegt", gab er sich optimistisch.
Der LASK trifft auf eine Mannschaft mit ähnlicher Spielweise und auch mit ähnlich viel Selbstvertrauen, auch wenn Antwerpen am Wochenende in der heimischen Meisterschaft die Tabellenführung mit einer undankbaren Niederlage verspielt hat und auf Rang fünf zurückgefallen ist. Denn international hat "The Great Old", der älteste Fußballverein des Landes, nach einem 2:1 gegen Rasgrad und einem 1:0 vergangene Woche gegen Tottenham eine makellose Bilanz. Lior Refaelov erzielte in beiden Spielen ein Tor, der Israeli bildet mit Dieumerci Mbokani aus dem Kongo, in der vergangenen Saison Torschützenkönig in Belgien, ein schlagkräftiges Sturm-Duo.