Nach der knapp verpassten Fußball-Champions-League steht für den LASK am Donnerstag (18.55 Uhr/live DAZN) auf der Gugl die Europa-League-Premiere am Programm. Der Gegner hat mit Rosenborg Trondheim einen klingenden Namen, ist für die Linzer aber sicher in Reichweite. "Wir sind ambitioniert, wissen, was wir können und dass wir uns vor keinem Gegner verstecken müssen", sagte Coach Valerien Ismael.
Fünf Tage nach dem 2:0-Erfolg bei Sturm Graz will der LASK auf einer möglicherweise ausverkauften Gugl wieder ein europäisches Highlight liefern - ähnlich dem 3:1 gegen Basel am 13. August, das den Aufstieg ins CL-Play-off brachte. "Der Respekt vor Trondheim und der Europa League ist da. Aber wir sind der vollen Überzeugung, dass wir einen guten Start hinlegen", erklärte Ismael vor der erstmaligen EL-Teilnahme des Meisters von 1965.
Trondheim als "leichteste" Aufgabe
Trondheim ist in der EL-Gruppe D neben PSV Eindhoven und Sporting Lissabon der vermeintlich leichteste Gegner. "Wenn alles normal läuft, sind Lissabon und PSV vorne. Doch was ist im Fußball schon normal. Basel war gegen uns auch Favorit", erklärte der Coach, der für seine Truppe aber nur eine "einzige Ansage" hatte: "Wichtig ist, dass wir mit Mut, Überzeugung, System und Ideen unsere Tugenden abrufen." Oder in den Worten von Mittelfeldroutinier James Holland: "Wir wollen unser Spiel liefern, dann sind wir schwer zu knacken."
Das Fehlen von Abwehrchef Gernot Trauner nach dessen Gelb-Roter Karte beim Play-off-Rückspiel in Brügge (1:2) soll Verteidigungskollege Philipp Wiesinger kompensieren. "Ein hervorragender Spieler, der diese Rolle übernehmen kann. Er ist derzeit auf einem unglaublichen Niveau, egal ob links, rechts oder in der Mitte", betonte Ismael. Neben Wiesinger könnte abgesehen von Petar Filipovic auch wieder Emanuel Pogatetz auftauchen. Der war in der Vorwoche einem UEFA-Fototermin unentschuldigt ferngeblieben und aus dem Kader geflogen. Die Sache sei in einem Gespräch zwischen dem Kicker und Ismael am (heutigen) Mittwochmorgen aber ausgeräumt worden, berichtete der Coach, Pogatetz ist daher wieder im Kader.
Akribisches Gegnerstudium
Rosenborg werde selbstredend ernst genommen, versicherte Ismael angesichts des 26-fachen norwegischen Meisters, dessen beste Tage (elf CL-Teilnahmen von 1995 bis 2007) aber bereits relativ weit zurückliegen. "Eine Mannschaft, die man auf der internationalen Bühne kennt. Mit viel Erfahrung. Ein wichtiger Aspekt ist, dass sie schon 31 Pflichtspiele haben. Sie haben ihre Stärken nach vorne über schnelle Flügelspieler und machen die Bälle gut fest. Sie sind sehr geduldig, ziehen sich schnell zurück", berichtete er über das Gegnerstudium.
Im Vorjahr war Rosenborg in Salzburgs EL-Gruppe nur Kanonenfutter, belegte mit 1 Punkt und einem Torverhältnis von 4:14 den letzten Platz. In der CL-Quali scheiterte Rosenborg heuer nach einem Auswärts-0:2 und Heim-1:1 im Play-off aber nur knapp an Dinamo Zagreb, nachdem zuvor Linfield, BATE Borisow und NK Maribor eliminiert wurden. In der norwegischen Meisterschaft liegt die Truppe von Trainer Eirik Horneland nach 21 von 30 Spieltagen zehn Punkte hinter Leader Molde auf Platz vier.
Kapitän Mike Jensen will mit seinen Kollegen in Linz aber voll anschreiben. "Der LASK ist ein Team, gegen das wir Punkte sammeln müssen, um das Ziel des Aufstiegs zu erreichen", erklärte er auf der Vereinshomepage. "Wir werden dort unten gewinnen. So ein Vertrauen ins uns müssen wir einfach haben."