Danach sprach er offen aus, was längst kein Geheimnis mehr ist: Er stehe vor einer "neuen Herausforderung". Ein Transfer zu Real Madrid wartet.
"Ich habe meine Entscheidung getroffen. Jetzt warten wir darauf, was beide Clubs machen. Ich denke, es ist ein Goodbye", sagte Eden Hazard nach dem Finale in Baku über seine Zukunftspläne. "Mein Traum war es, in der Premier League zu spielen. Das habe ich sieben Jahre gemacht, für einen der größten Clubs. Jetzt ist es Zeit für eine neue Herausforderung."
Hazard war 2012 für damals 35 Millionen Euro von Lille zu Chelsea gewechselt. In 352 Pflichtspielen für die "Blues" erzielte er 110 Tore. Sein Doppelpack im Europa-League-Finale dürfte der Schlusspunkt gewesen sein. Laut einem Bericht der englischen Boulevardzeitung "The Sun" soll Chelsea bereits ein 130-Millionen-Euro-Angebot von Real Madrid angenommen haben.
Der 28-Jährige wäre damit der erste neue "Galactico", den Real-Trainer Zinedine Zidane nach einer enttäuschenden Saison erhält. Hazard soll unter anderem das Loch füllen, das Superstar Cristiano Ronaldo im vergangenen Sommer bei seinem Abgang zu Juventus Turin hinterlassen hat. Ohne den Portugiesen reichte es für Real in der Liga nur zu Platz drei. In der Champions League kam bereits im Achtelfinale gegen Ajax Amsterdam das Aus.
Den neuen Star soll sich Real laut "Sun"-Angaben ein Jahresgehalt von 23,4 Millionen Euro kosten lassen. Hazards Vertrag bei Chelsea läuft nur noch ein Jahr, nächsten Sommer könnte er ablösefrei wechseln. Schon vor zwei Jahren hatte der Belgier erklärt, es sei ein Traum für ihn, unter seinem einstigen Jugendidol Zidane bei Real zu spielen.
Bei Chelsea würde der Spielmacher jedenfalls ein riesiges Loch hinterlassen. "Ich freue mich für ihn und für seine Zukunft", sagte Stürmer Olivier Giroud, der die "Blues" in Baku auf die Siegerstraße geköpfelt hatte. "Wir werden ihn vermissen." Am ehesten wird es Callum Hudson-Odoi zugetraut, in Hazards Fußstapfen zu treten. Der englische Teamspieler ist aber erst 18 Jahre alt.
Auch Trainer Maurizio Sarri stellt sich auf eine Zeit nach Hazard ein. "Ich weiß, dass er gerne gehen möchte. Und das habe ich zu respektieren", meinte der Italiener. Unter dem 60-Jährigen, der in Baku den ersten großen Titel seiner Trainerkarriere feierte, hatte Hazard mehr Freiheiten als unter Vorgängern wie Jose Mourinho. "Wenn man es schafft, ihn zu verstehen, ist er ein wunderbarer Mann", sagte Sarri. Einer, der Spiele entscheiden kann.
Chelsea steht in jedem Fall ein kleiner Umbruch bevor. Und auch Sarri selbst war in seinem ersten Jahr alles andere als unumstritten. In den nächsten Tagen will der frühere Napoli-Trainer das weitere Vorgehen mit den Club-Bossen besprechen. Sein Vertrag läuft noch bis 2021. Sarri, der zuletzt auch mit Juventus in Verbindung gebracht wurde: "Im Moment bin ich glücklich. Aber natürlich will ich wissen, ob auch der Club glücklich ist. Wir müssen uns zusammensetzen und fragen, was ich für Chelsea tun kann, und was Chelsea für mich tun kann."