Trainer Adi Hütter und Eintracht Frankfurt dürfen weiter vom Europa-League-Finale träumen. Die Deutschen trennten sich gegen Chelsea mit 1:1, brauchen damit im Rückspiel in London in einer Woche aber zumindest einen Treffer. Im zweiten Halbfinale feierte Arsenal nach Rückstand einen verdienten 3:1-Heimsieg gegen Valencia.

Vor stimmungsvoller Kulisse in Frankfurt starteten beide Teams ohne den letzten Mut zum Risiko, doch nach der Anfangsviertelstunde war die Eintracht die gefährlichere Mannschaft. Die Führung durch Luka Jovic, der in Minute 23 wenig bedrängt zu seinem bereits neunten Europa-League-Saisontor einköpfelte, war nicht unverdient.

Frankfurt spielte schnörkellos nach vorne und schmiss seine ganze Physis in den Ring. Daran beteiligt war auch ÖFB-Teamspieler Martin Hinteregger, der sich einige beherzte Infights mit dem französischem Weltmeister Olivier Giroud lieferte - und meist das bessere Ende für sich hatte. "Das hat richtig Spaß gemacht. Ich glaube, ich habe meine Aufgabe sehr gut erfüllt", sagte der Kärntner.

Hazard als Joker

All das quittierte der bis zur Stundenmarke nur auf der Bank sitzende Chelsea-Regisseur Eden Hazard mit stirnrunzelnden Blicken. Ohne den belgischen Ausnahmekönner wirkte die Offensive der Engländer lange Zeit recht berechenbar. "Wenn ein Eden Hazard von der Bank kommt, weiß man, was das für eine Truppe ist", meinte Hinteregger. "Das ist ein ganz anderes Niveau als bisher. Da sieht man, wie in England Fußball gespielt wird."

Unmittelbar vor der Halbzeitpause schlug es aber doch im Tor der Gastgeber ein: Der auffällige Ruben Loftus-Cheek wuselte sich mit etwas Ballglück durch den Strafraum, beim platzierten Abschluss von Pedro war Schlussmann Kevin Trapp chancenlos. Die "Blues" kamen druckvoll aus der Kabine, David Luiz zirkelte einen seiner berüchtigten Freistöße an die Latte (60.).

Frankfurt gelang ohne die fehlenden Stürmer Ante Rebic und Sebastien Haller kaum mehr Entlastung, überstand die englische Drangphase aber ohne Verlusttreffer. Die packende und chancenreiche Schlussphase gehörte wieder der Hütter-Elf - doch ein Tor sollte nicht mehr fallen. "Das ist keine optimale Ausgangsposition, aber unsere Chance ist noch sehr groß, ins Finale zu kommen", sagte Hinteregger.

Arsenal mit Heimsieg

Im zweiten Halbfinale in London schockte Valencia den Gastgeber früh. Mouctar Diakhaby erzielte per Kopf den für die "Blanquinegros" wichtigen Auswärtstreffer, Arsenal antwortete aber mit einem Doppelschlag: Alexandre Lacazette vollendete einen Tempogegenstoß (18.) und köpfelte acht Minuten später zur 2:1-Führung ein.

Nach der Wende hatte Arsenal alles im Griff. Pierre-Emerick Aubameyang und Lacazette ließen Möglichkeiten auf einen höheren Sieg ungenützt. Arsenals Schlussmann Petr Cech hielt zunächst den Sieg gegen Dani Parejo fest, ehe in der 91. Minute Aubameyang Arsenals gute Ausgangsposition zu einer hervorragenden gestaltete.