Mangelnde Effizienz hat Salzburg am Donnerstag um die letzte Aufstiegschance in der Fußball-Europa-League gebracht. Weil die Elf von Oscar Garcia bei Krasnodar trotz starker Leistung und zahlreicher Chancen nicht über ein 1:1 (1:0) hinauskam, ist das Aus schon vor dem letzten Gruppen-Heimspiel gegen Schalke (8. Dezember) Gewissheit. Sowohl die Deutschen als auch Krasnodar sind hingegen weiter.
Die Gäste waren dank Munas Dabbur (37.), der erstmals in zwei Pflichtspielen en suite traf, lange Zeit in Führung gelegen, ehe ein glücklicher Fjodor Smolow kurz vor dem Ende (85.) alle Hoffnungen zunichtemachte. Nur mit einem Sieg hätte Salzburgs Chance auf den Aufstieg in die K.o.-Phase weiter gelebt. Damit muss Österreichs Double-Gewinner den Traum begraben, als erstes Team in der achtjährigen EL-Geschichte nach drei Niederlagen in den ersten drei Partien noch den Aufstieg zu schaffen.
Garcia nahm in der brandneuen mit 19.150 Zuschauern besetzten Arena von Krasnodar im Vergleich zum Sieg gegen Rapid am Sonntag drei Änderungen vor. Der Spanier brachte rechts in der Viererkette statt Stefan LainerAndre Wisdom, im Zentrum anstelle Duje Caleta-CarsDayot Upamecano, und der gesperrte Konrad Laimer wurde im defensiven Mittelfeld von einem starken Josip Radosevic ersetzt.
Aggressiv und lauffreudig
Eine aggressive, lauffreudige Salzburger Elf setzte den Gegner von Beginn an schon tief in der gegnerischen Hälfte mit Pressing unter Druck, zwang Krasnodar-Tormann Kritsjuk immer wieder zu weiten Abschlägen und hatte damit prompt Erfolg. In der siebenten Minute patzte Kritsjuk beim Klärungsversuch schwer, Gulbrandsen setzte nach, brachte aus wenigen Metern aber nur noch einen schwachen Schuss aufs leere Tor - Kritsjuk war schließlich zur Stelle.
Es war nur der Auftakt zu einer ersten Hälfte, in der einzig Salzburg die Akzente setzte. Die vorläufige Krönung einer dominanten Vorstellung war der Führungstreffer durch Dabbur nach einer Maßflanke von Radosevic per Innenstange. Dass die Gastgeber zur Hälfte nur mit einem Tor zurücklagen, war einzig mangelnder Effizienz der Salzburger geschuldet. Eine bekannte Schwäche bei Österreichs Meister.
Lattentreffer von Berisha
Vor dem 1:0 hatte Valon Berisha nach Vorlage Valentino Lazaros die Latte erzittern lassen (22.) und mit einem Schlenzer über Krizjuk das Tor verpasst (25.). Und hätte Gulbrandsen einen ordentlichen Pass auf den allein stehenden Dabbur gebracht, hätte dieser wohl schon fünf Minuten vor seinem Treffer eingenetzt (32.). Nach der Führung sorgten einmal mehr Berisha (Kritsjuk parierte aus spitzem Winkel, 39.) und Gulbrandsen (gefährlicher Kopfball knapp am langen Eck vorbei, 41.) für große Gefahr. Salzburg-Goalie Alexander Walke musste hingegen nur einmal bei einem abgefälschten Fernschuss Pereyras zu tun (44.).
Krasnodar nahm sich die gellenden Halbzeitpfiffe nach Wiederbeginn sichtlich zu Herzen, konnte aber auch da kaum für Gefahr sorgen. Salzburg hatte zwar das Heft in der Hand, agierte aber nicht mehr so aggressiv und musste dieses in der wieder lebhafteren Schlussphase büßen. Während Lazaro eine gute Möglichkeit aus wenigen Metern ungenützt ließ (83.), schlug Krasnodar wenig später ebenso kalt wie glücklich zu: Eine abgerissene Flanke senkte sich über Walke und prallte von der Stange zurück ins Feld, wo Smolow aus zwei Metern zur Stelle war. Eine kurze und verzweifelte Schlussoffensive Salzburgs blieb schließlich wirkungslos.