Fußballmeister Salzburg ist am mit einer 0:1 (0:1)-Heimpleite gegen Krasnodar in die Gruppenphase der Europa League gestartet. Gegen den abgeklärten Vierten der abgelaufenen russischen Meisterschaft waren die Gastgeber am Donnerstag auf verlorenem Posten, brachten sich noch dazu mit einem schweren Defensivpatzer um einen Punkt. Den entscheidenden Treffer erzielte Joaozinho (37.).
Erstmals seit 14 Spielen bzw. seit 3. November 2011 musste Salzburg in der EL-Gruppenphase damit wieder eine Niederlage hinnehmen. Der Kampf um den Aufstieg ins Sechzehntelfinale dürfte wie erwartet hart werden, warten mit Schalke und Nizza doch zwei als noch höher eingeschätzte Gegner. Den nächsten EL-Auftritt hat die Truppe von Oscar Garcia am 29. September bei Schalke, das sich am Donnerstag in Frankreich mit 1:0 durchsetzte.
Oscar wartete bei der Aufstellung mit einigen Überraschungen auf. So kam auf der rechten Defensivseite nicht Stefan Lainer, sondern Neuverpflichtung Andre Wisdom zum Einsatz und damit zu seinem Pflichtspieldebüt für die "Bullen". Der 23-jährige Leihspieler von Liverpool musste allerdings schon nach einer halben Stunde leicht angeschlagen vom Platz, Lainer übernahm. Im defensiven Mittelfeld spielte neben Dayot Upamecano anstelle von Konrad Laimer Diadie Samassekou, und offensiv kam statt Wanderson Takumi Minamino, der zuletzt gegen die Admira einen Doppelpack geschnürt hatte.
Viel Elan, wenige Fans
Nur 6.000 Zuschauer in der Red-Bull-Arena erlebten einen anfangs durchaus gepflegten Kick mit einigem Elan, wenn auch wenigen Chancen. Salzburg hielt die technisch starken Russen in deren ersten Spiel unter Interimscoach Igor Schalimow meist fern vom Tor, wurde seinerseits aber von der grundsoliden Defensive der Gäste in Schach gehalten.
Die einzige Einschussmöglichkeit resultierte aus einem Zuspiel Samassekous auf Goalgetter Jonatan Soriano, der sich auf gleicher Höhe mit dem letzten Verteidiger perfekt löste, das lange Eck aus der Drehung aber hauchdünn verpasste (19.). Für Krasnodar traten Odil Akhmedov (12.) und der russische Teamstürmer Fedor Smolow (33.) gefährlich in Erscheinung, auch ihre Schüsse gingen aber recht knapp am Salzburger Tor vorbei.
Ein Einwurf auf Sechzehner-Höhe wurde den Hausherren in der 37. Minute schließlich zum Verhängnis. Dank einem kollektiven Defensiv-Blackout, bei dem sowohl Duje Caleta-Car als auch Paulo Miranda den zweimal aufspringenden Ball verpassten und schließlich Lainer zu spät kam, konnte der kürzlich in Russland eingebürgerte Joaozinho aus gut 15 Metern seelenruhig einschießen.
Salzburg kaum bedrohlich
Salzburg kam sichtlich motiviert aus der Kabine, holte in den ersten Minuten der zweiten Hälfte zumindest mehrere Standards heraus und setzte Krasnodar stärker unter Druck. Allerdings dauerte es fast bis zur Stundenfrist, ehe der in dieser Partie wieder rechts spielende Valentino Lazaro von der Straufraumgrenze Krasnodar-Goalie Kritsjuk prüfte (59.).
Viel mehr war für die Hausherren aber nicht drinnen. Krasnodar präsentierte sich abgeklärt, spielerisch und körperlich überlegen und nötigte Salzburg immer wieder zu bemühten, aber fruchtlosen Angriffsversuchen. Selbst nach Gelb-Rot für Sergej Petrow, der sich beim Einwurf etwas zu viel Zeit gelassen hatte (71.), konnte sich Österreichs Meister kaum bedrohlich in Szene setzen. Fast hätte im Finish noch der quirlige Joker Wanderson gestochen, seine schöne Vorarbeit konnten aber weder Soriano noch Minamino im Gehäuse von Krasnodar unterbringen (85.).