Den Heimflug von der türkischen Schwarzmeerküste durften Rapids Profis genießen. Nach dem verdienten 1:0 beim noch nicht in Bestform agierenden türkischen Top-drei-Vertreter Trabzonspor ging es gleich wieder retour nach Wien. Fünf Siege en suite stehen für die Hütteldorfer nach dem Start in die neue Saison nun zu Buche. Die aktuelle Form beeindruckt und soll Rapid nun ins Play-off der Europa League tragen. Trainer Robert Klauß sah die grün-weißen Aktien weiter am Steigen.
„Das heute war ein guter Schritt, ein Erfolgserlebnis, auswärts in diesem Stadion gegen diese Mannschaft zu gewinnen. Das gibt Selbstvertrauen für das Rückspiel, und auch für unsere Liga“, sagte der Deutsche. Er zeigte sich „glücklich, dass wir unsere Art von Fußball auch zeigen konnten“. Dass der Weg stimmt, untermauern die Erfolgserlebnisse der vergangenen Wochen. Am Sonntag geht es bei Austria Klagenfurt weiter, ehe vier Tage später das Rückspiel gegen Trabzonspor ansteht. Die Lage sah Klauß unverändert. „Die Frage wird sein, wer es schafft, seine Stärken besser auf den Platz zu bringen.“
Torschütze Lukas Grgic sah einen Sieg, der laut Meinung des Mittelfeldmanns auch höher hätte ausfallen können. Der eingewechselte Louis Schaub vergab noch eine große Möglichkeit auf das 2:0. Jedoch hätten auch die Türken in ihrer stärkeren zweiten Halbzeit anschreiben können. Entscheidend war am Ende Grgic‘ Bereitschaft zum Schmerz. Der 28-Jährige lenkte einen Burgstaller-Querschläger mit dem Kopf ins Netz (67.).
„Ich bin froh, dass er noch seine Glatze hinhalten konnte und der Ball reingegangen ist“, meinte der unfreiwillige Assistgeber. „Er hat sich heute noch frisch rasiert in der Früh“, berichtete Burgstaller. An der Vorstellung insgesamt hatte er wenig auszusetzen. „Wir haben in einem schwierigen Stadion gegen einen schwierigen Gegner verdient gewonnen“, meinte der 35-Jährige, der mit Dion Beljo wieder das Sturmduo bildete.
Von den übrigen Neuzugängen wusste auch Innenverteidiger Serge-Philippe Raux-Yao wieder zu gefallen. Mamadou Sangare zeigte eine starke erste Halbzeit, als die Türken ihn nach der Pause vermehrt unter Druck setzten, leistete sich der Grgic-Nebenmann aber gefährliche Ballverluste. „Als Trabzon aufgekommen ist, wurde das Stadion sehr laut, wurde es emotional. Da ist das 1:0 zur richtigen Zeit gefallen“, wusste Klauß.
Den Dritten der türkischen Liga erwartete Rapids Chefcoach in Wien verändert. „Wenn man gesehen hat, wie viel Qualität Trabzon auch von der Bank eingewechselt hat, glaube ich, dass nächste Woche vielleicht eine andere Startelf am Platz ist.“ Rapid soll es nicht stören. Noch einmal sprach Klauß die aktuelle Stimmungslage an: „Wir haben uns ein gutes Gefühl geholt fürs Rückspiel. Das ist sehr wichtig.“
Auf welchen Gegner Rapid bei einem Aufstieg treffen würde, ist weiter völlig offen. Braga und Servette Genf trennten sich in Portugal 0:0. Der Sieger des Duells, dessen Rückspiel am kommenden Donnerstag steigt, bekommt es schließlich mit den Wienern zu tun - wenn diese die Hürde Trabzonspor auch tatsächlich nehmen.